Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Mit Motor rauf, mit Gefühl runter

Heilbronnvon Christian Gleichauf, HSt

Wie eine Motorsäge, weit entfernt, hört es sich an. Noch ist Steffen Haas ein kleiner Punkt tief unten am Fuße des TDS-Turms, doch er kommt unaufhaltsam näher. Die Motorwinde bewegt den Feuerwehrmann so schnell himmelwärts, dass Jürgen Lutze oben auf dem Turm kaum hinterherkommt, das Sicherungsseil nachzuziehen.

\"Früher musste man sich manuell nach oben arbeiten, das ist mit der Motorwinde doch deutlich schneller und angenehmer\", kommentiert Jürgen Vogt, der Leiter der Höhenrettungsgruppe. Zum ersten Mal übt die Heilbronner Berufsfeuerwehr am TDS-Turm in Neckarsulm, immerhin das höchste Bürogebäude in der Region.

Besondere Truppe

Höhenretter sind immer dann gefragt, wenn Leitern und übliche Feuerwehrleinen an ihre Grenzen stoßen. So barg die Gruppe in Heilbronn eine Frau, die von der Stuttgarter Brücke gestürzt war und sich dabei schwer verletzt hatte, erzählt Jürgen Vogt. Das Gelände sei schwer zugänglich gewesen, also ging es über das Seil nach unten. Mit einer \"Schleifkorbtrage\" wurde sie nach oben geholt. Auch mit diesem Hilfsmittel wird heute noch geübt.

Überrascht

Steffen Haas ist nun bereit. Zwei Männer hängen jetzt an einem Seil, ein zweites dient als Sicherung. Zwei Tonnen könnte man dranhängen. Dann geht es nach unten. Mit viel Gefühl lässt Steffen Haas Stück für Stück das Seil durch den \"Radeberger Haken\" gleiten.

Hinter einem Fenster des Turms steht ein einsames EDV-Handbuch auf dem Tisch, ein Stockwerk tiefer findet eine Konferenz statt, wieder eins tiefer schauen TDS-Mitarbeiter überrascht von ihren Monitoren auf. Und wenige Augenblicke später ist auch schon der Boden erreicht. Immerhin ist der Weg nach oben jetzt einfacher als mit der Motorwinde: Der Turm hat schließlich auch einen Aufzug.

Bild: Fotograf: Dennis Mugler, HSt