Das Lob am Ende der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr und ihrer Abteilungen kam aus berufenem Munde. „Wir sind mit dem Ablauf sehr zufrieden“, sagte Stadtkommandant Martin Kuhmann nach zwei Schweiß treibenden Stunden. Es war ein sportliches Programm, das die Einsatzkräfte zu bewältigen hatten. „Das ergibt sich zum einen aus der Größe des Objekts, und zum anderen durch die Probleme mit der Löschwasserversorgung“, fasste Kuhmann zusammen.
Ansprechpartner Die Übungsplaner hatten den Ernstfall realitätsnah simuliert. Immer wieder galt es für die gut 100 Löschkräfte neue, nicht vorhersehbare Herausforderungen wie den Kreislaufkollaps eines Atemschutzgeräteträgers, das drohende Übergreifen der Flammen auf einen 5000 Liter Dieseltank oder das Austreten von Brandrauch aus einem Spänesilo der Absauganlage zu bewältigen. „Die Übung hat gezeigt, dass wir mit unserem Löschzügekonzept auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Martin Kuhmann und fügte an: „Wir sind damit besser aufgestellt. Für die Einsatzleitung gibt es beim Eintreffen des Löschzuges nur noch einen Ansprechpartner und nicht vier oder fünf.“
Als „beeindruckend“ bezeichnete Bürgermeister Peter Thalmann die Schlagkraft der Wehren: „Die Übung mit dem eingesetzten Löschzug Süd bedeutet bei den Gemeinderäten, die vor Ort waren, einen großen Schritt in Sachen Meinungsbildung.“ Thalmann sprach auch die Schwierigkeiten mit der Löschwasserversorgung an. „Wir müssen ins Gespräch gehen. Denn die Löschwasserversorgung muss geregelt werden.“ Er betonte, die Logistik an der Einsatzstelle müsse so sein, dass die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet sei.
Schienenquerung Die Schwierigkeit am Übungsobjekt, der Firma Mayr-Melnhof, liegt darin, dass das Hydrantennetz lediglich Löschwasser für zwei Stunden hergibt. „Eine Wasserentnahme aus der Elsenz kann derzeit wegen der Bahnlinie nur über eine sehr weite Strecke vorgenommen werden, da keine Leitung zur Schienenquerung vorhanden ist“, erklärte Kuhmann.
Für die alle zwei Jahre stattfindende Übung wurden in einem Durchgangsgraben zwei Leitungen vorbereitet, um die Querung zu simulieren. Diese Lösung könnte sich Thalmann auch als ständige Lösung vorstellen. „In diesem Sinne sollte künftig auch eine feste Schienenquerung zur Löschwasserversorgung des Gewerbegebiets, beziehungsweise des Dammhofs geschaffen werden“, sagte er. Am Samstag war angenommen worden, dass an einer Hobelmaschine des größten Holz verarbeitenden Betriebs der Stadt ein Schwelbrand entstanden war.
Bild: Bei der Firma Mayr-Melnhof übten die Eppinger Wehren für den Notfall: Die Atemschutzgeräteträger legten ihre ganze Ausrüstung an. (Foto: Franz Theuer)