Enttäuschung in Güglingen: Auch dieses Jahr wird die Stadt wohl keine Fördermittel für den Bau des Feuerwehrhauses bekommen. Wann kann mit dem Großprojekt Bauhof/Wehr begonnen werden?
Eigentlich sollte längst der Rohbau stehen. Stattdessen steht hinter dem Baubeginn für das 3,8-Millionen-Euro-Vorhaben mehr denn je ein dickes Fragezeichen. Einen Landeszuschuss von 347 000 Euro erhofft sich die Stadt, doch wann der fließt, ist völlig ungewiss. „Ich kann Ihnen heut' nicht sagen, ob wir Geld kriegen und wann wir Geld kriegen“, musste Bürgermeister Klaus Dieterich dem Gemeinderat in dieser Woche mitteilen.
Bereits 2001 und 2002 war Güglingen vertröstet worden. Und nach Gesprächen mit Landtagsabgeordneten und Vertretern des Landratsamtes geht der Verwaltungschef inzwischen davon aus, dass es auch 2003 mit der Förderung nicht klappen wird.
In einem Brief an den Kreisbrandmeister hat Dieterich Mitte März deshalb noch einmal auf die „Dringlichkeit“ des Bauvorhabens hingewiesen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass hier zwei Projekte miteinander verknüpft sind.
Bei einer gemeinsamen Verwirklichung von Gerätehaus und Bauhof, so Dieterich, erwarte die Stadt Einspareffekte in Höhe von etwa fünf Prozent.
Das Landratsamt hat für diese Argumentation „Verständnis“ bekundet. Dennoch stellt der Erste Landesbeamte Lutz Mai in seiner Antwort fest, dass für beide Projekte getrennte Baugenehmigungen erteilt wurden und „einer getrennten Bauabwicklung formal nichts im Wege steht“.
Hellhörig hat die Güglinger Stadträte Mais Hinweis gemacht, dass bei der Aufstellung der Prioritätenliste auch „weitere Kriterien, wie zum Beispiel strukturelle Veränderungen“ eine Rolle spielen. „ Plant das Landratsamt etwas ganz anderes?“, wollte Ulrich Herzog wissen. In einigen Räten keimte der Verdacht, dass mit den „ Strukturveränderungen“ möglicherweise die Auflösung von Teilortwehren gemeint sein könnte.
Denn in Kirchardt klappte es mit dem Zuschuss fürs Feuerwehrhaus erstaunlich schnell. Weil eine Teilortswehr integriert wurde?
Daran denkt man in Güglingen im Moment nicht, obwohl der neue Standort in den „Ochsenwiesen“ zentral liegt. Joachim Esenwein hält es dann auch für legitim, die Frage nach den Teilortswehren zu stellen, wenn man so vielleicht schneller an Zuschüsse kommen könnte. Esenwein: „Ich sage das ganz emotionslos, obwohl ich weiß, dass da in den Teilorten Emotionen drinstecken.“