Nachdem sich im letzten Jahr die Feuerwehr Schwaigern über die Biogasanlage der Firma SÖHNergy in Schwaigern kundig machte, informierte sich nun die Messgruppe der Feuerwehr Lauffen a.N. über die Biogasanlage und deren Standort nahe dem Schwaigerner Industriegebiet.
In der Biogasanlage wird in einem mehrwöchigen Fermentier-, und Gärprozess aus Silage Biogas erzeugt. Dieses wird in den Fermentern gespeichert und gelangt bei Bedarf an das Blockheizkraftwerk wo aus dem Biogas Strom und Wärme gewonnen wird. Der Strom wird eingespeist und die Wärme wird der nahe gelegenen Fa. Walter Söhner geliefert, die dort je nach Bedarf als Heizwärme genutzt oder in Kälte umgewandelt wird. Biogas ist ein Gasgemisch aus ca. 50 – 80 % Methan, 20 – 50 % Kohlenstoff, sowie kleine Anteile aus Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefelwasserstoff. Im Falle eines Freisetzens entmischt sich dieses Gasgemisch, wobei das Methan nach oben steigt da es leichter als Luft ist, während der enthaltende Anteil CO2 nach unten absinkt. Bedingt durch den Schwefelwasserstoff, riecht es nach „faulen Eiern“. Bei der Stromgewinnung im Blockheizkraftwerk kommt des weiteren noch die Gefahr der Elektrizität hinzu.
Im Falle eines Einsatzes muss bereits bei der Anfahrt die Windrichtung beachtet werden. Im näheren Bereich der Anlage schützen sich die Einsatzkräfte durch umlufttunabhängige Atemschutzgeräte und überprüfen anhand des Gaswarnmessgerätes in regelmäßigen Abständen den Gehalt von Methan und CO2 in der Atmosphäre. Sollte das Gas sichtbar (brennend) austreten, darf dieses keinesfalls gelöscht werden, sondern sollte kontrolliert abgefackelt werden.
Der Leiter der Messdienstgruppe, Jochen Eberbach, bedankte sich für die Führung und den Einblick in die Biogasanlage, machte aber auch darauf Aufmerksam wie wichtig es ist, Informationen und Ortskenntnis über die Anlage zu haben um im Einsatzfall den Schwaigernern Kameraden die nötige Unterstützung geben zu können.