Des Öfteren war in den vergangenen Monaten das zum Abbruch stehende Gasthaus Löwen in Leonbronn willkommenes Übungsobjekt für die beiden Löschzüge der Zaberfelder Feuerwehr. Bei der gemeinsamen Hauptübung, einer sogenannten Alarmübung ohne vorherige Ankündigung der Uhrzeit, stand das einst stattliche Haus jetzt wohl zum letzten Mal für solche Zwecke zur Verfügung. Demnächst vergibt der Zaberfelder Gemeinderat die Abbrucharbeiten.
Sirenen Um 19.35 Uhr heulen am Montagabend in allen Zaberfelder Ortsteilen die Feuersirenen. Fünf Minuten später brausen bereits die beiden Fahrzeuge des Ochsenburger Löschzugs heran, fast zeitgleich auch die Zaberfelder Einsatzkräfte vom Löschzug 1.
Per Funk gibt Kommandant Werner Bauer den anrückenden Zug- und Gruppenführern die Einsatzlage bekannt. Das Übungsszenario des Kommandanten sieht vor, dass in der Küche des Gasthauses ein Brand ausgebrochen ist. Der Küchenchef konnte gerade noch nach draußen flüchten, hat aber die Küchentüre hinter sich geschlossen, so dass Feuer und Rauch auf den Küchenbereich begrenzt bleiben. Bleich und durch den eingeatmeten Rauch sichtlich unter Atemnot leidend, sitzt er beim Eintreffen der Feuerwehr vor dem „Löwen“ und informiert den Einsatzleiter, dass weitere Personen im Gebäude sind.
Zwei Suchtrupps mit Atemschutzgeräten werden losgeschickt. Ein dritter Atemschutztrupp sichert derweil die Küchentür. Im Keller wird der erste Trupp fündig. Zwei schwer verletzte Personen liegen in den stockdunklen Räumen. Gemeinsam mit den Einsatzkräften des Zaberfelder DRK-Ortsvereins, die an der Übung ebenfalls beteiligt sind, werden sie gerettet und von den Rot-Kreuz-Helfern erstversorgt.
Nächster Schauplatz: Zwei Kinder hatten sich im Obergeschoss in den Hotelzimmern vor dem Feuer versteckt. Über eine Anlegeleiter werden sie von den Feuerwehrmännern vom Balkon aus auf sicheren Boden gebracht. Jetzt endlich gibt der Kommandant auch den Befehl zur Feuerbekämpfung. Von innen durch die Türe und von außen durchs „geöffnete“ Fenster, wird dem Feuer in der Küche mit Wasser zu Leibe gerückt. Mit einer so genannten Riegelstellung wird das gleich daneben stehende Bürgerhaus vor den Flammen geschützt. Und auch die Flammen auf dem Dach des „Löwen“ werden gelöscht.
Manöverkritik Bei der Manöverkritik im ehemaligen Nebenzimmer des Lokals ist Werner Bauer mit dem Übungsablauf und der Einsatzbereitschaft seiner 41 beteiligten Kräfte zufrieden. Unter anderem ist dem Kommandanten auch die Verkehrssicherung auf der Ortsdurchfahrt positiv aufgefallen.
Dass sie an der Übung beteiligt wurden, freut auch Michael Grundmann. Der Einsatzleiter des DRK-Ortsvereins und seine acht Einsatzkräfte samt drei Fahrzeugen sind bei der Übung die „Helfer vor Ort“.
Kurios: Exakt zwei Minuten vor dem Übungsalarm wurde ein Teil der Rot-Kreuz-Helfer zu einem echten Notfall gerufen.
Bild: Bergung einer „verletzten" Person: Das Zusammenspiel der Zaberfelder Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK klappte gut.Foto: Werner Stuber