Was leistet die freiwillige Feuerwehr in Möckmühl? Wo sind ihre Einsatzbereiche, und wie ist sie ausgestattet? Das waren die Themen einer Informationsveranstaltung für den neu gewählten Gemeinderat im Feuerwehrhaus im Waagener Tal. Immerhin ist, wie Kommandant Uwe Thoma zu Beginn seiner gut zweistündigen Ausführungen betonte, jede Gemeinde verpflichtet, eine den örtlichen Verhältnissen angemessene Feuerwehr zu unterhalten.
"Wir sind kein Verein sondern eine Einrichtung der Stadt, und der Bürgermeister ist der oberste Feuerwehrmann", sagte er. Seit den 70er Jahren ist die Möckmühler Abteilung auch Stützpunktwehr, inzwischen mit dem größten Betreuungsgebiet im Landkreis. Sie leistet Überlandhilfe in den Gemeinden Jagsthausen, Widdern, Roigheim, Neudenau und Hardthausen sowie bei der DLR Werkfeuerwehr. Weiterhin ist sie für 31 Kilometer Autobahn auf der A 81 zuständig. Aufgaben sind Brand- und Hochwasserschutz, Technische Hilfeleistung und Rettungsdienst. Darunter fällt auch mal, wie die Beispiele zeigten, die Evakuierung eines Falkennestes, wenn sich die heranwachsenden Jungen aus dem Nest werfen. Von den mehr als 70 Einsätzen im Jahr entfallen rund 30 auf die Nachtstunden, was bedeutet, das etwa jede zweite Woche die Nachtruhe gestört ist.
Personell ist die Feuerwehrabteilung Möckmühl mit 62 Aktiven gut aufgestellt. Und dass sich 51 Jugendliche in der Jugendwehr engagieren, zeigt, dass auch für Nachwuchs gesorgt ist. Großen Wert legt Thoma auf die Fortbildung. Allein 2008 wurden dafür 1778 Stunden verwendet. "Schließlich tragen wir auch die Verantwortung, dass die Gerätschaften, die Land und Gemeinde bezuschussen, fachgerecht genutzt und behandelt werden", sagte er. So stehen neben 17 Zug- und Gruppenführern und 27 Atemschutzträgern auch 31 Maschinisten mit Führerschein Klasse C zur Verfügung. Im Fuhrpark stehen ein Kommandowagen, zwei Tanklöschfahrzeuge, eine Drehleiter, ein Löschgruppenfahrzeug, ein Schlauchwagen, ein Einsatzleitwagen für die Einsatzleitung vor Ort, ein Rüstwagen, ein Vorrausrüstwagen und ein Mannschaftsbus.
Wo, wann und zu welchen oft dramatischen Einsätzen die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen gerufen wird, belegten Bilder, die Thoma präsentierte. Spätestens jetzt wurde den Gemeinderäten bewusst, was für eine enorme körperliche, vor allem aber auch psychisch belastende Arbeit von den Feuerwehrleuten geleistet wird. Dazu kommt die ständige Bereitschaft, egal ob Tag oder Nacht, ob Feierabend oder Familienfest. Immerhin dauert es in der Regel von der Benachrichtigung bis zum Eintreffen der Rettungsmannschaft nicht mehr als zehn Minuten.
Die sich dem Vortrag anschließende angeregte Diskussion und ein Durchgang durch das Gerätehaus und den Fuhrpark machten deutlich, dass die üblichen Rechenschaftsberichte in schriftlicher Form bei weitem nicht das wiedergeben können, was sich im ganz normalen Feuerwehralltag ereignet und wie die von der Gemeinde bezuschussten Anschaffungen eingesetzt werden.
Foto 1,2: Cordula Dürr : Der Gemeinderat informiert sich bei der Feuerwehr: Dass die Nachtruhe immer wieder gestört ist, gehört zum Alltag der Mitglieder.
Foto 3,4,5 Feuerwehr Möckmühl: Der Gemeinderat bei der Feuerwehr