Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Mehr als ein paar blaue Flecken riskiert

Heilbronnvon Joachim Friedl, HSt

Die Heilbronner Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun - und sie meisterte die gefährliche und mitunter auch traurige Arbeit mit Bravour. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in der Neckarhalle in Neckargartach wurde dies einmal mehr deutlich. Ihre Klasse bewiesen die Wehrmänner unter anderem am Großband einer Lagerhalle im Heilbronner Industriegebiet. Beim größten Einsatz der Nachkriegszeit kämpften 150 Einsatzkräfte erfolgreich gegen das Feuer.

Mit einem deutlichen Appell forderte Kommandant Eberhard Jochim die Kommunalpolitik trotz Finanz- und Wirtschaftskrise dazu auf, „der Feuerwehr weiterhin die erforderlichen Mittel in ausreichendem Umfang zur Verfügung zu stellen“. Optimistisch zeigte sich Jochim, dass „nach Verzögerungen 2010 der Digitalfunk eingeführt wird“.

Unterstützt von einer perfekten Video-Präsentation ließ Achim Gruber das vergangene Jahr Revue passieren. Der stellvertretende Kommandant betonte dabei die Bedeutung realitätsnaher Ausbildung, Aktionen bei Firmen und Schulen. Angesichts der Demografie sieht Gruber eine gesellschaftliche Herausforderung: „Wir werden künftig Hausbesuche machen, um altersgerechte Brandschutztipps zu geben.“

„Den Einsatzwillen, das große Engagement und die hohe Leistungsbreitschaft“ der Feuerwehrmänner würdigte Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach. Auch freute ihn „das gute Zusammenspiel“ von Haupt- und Ehrenamt. Baubeginn für die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ist nach seinen Worten 2010, Fertigstellung 2011. Im Herbst erhält die Freiwillige Feuerwehr zwei neue Löschfahrzeuge im Wert von 750 000 Euro.

Kritische Worte fand Stadtbrandmeister Uwe Wütherich: „Die demografische Entwicklung macht auch vor der Feuerwehr nicht Halt.“ Ein Handschlag genüge heute nicht mehr, um junge Menschen für die Wehr zu begeistern. Das Ehrenamt bei der Wehr müsse attraktiver werden, forderte er und nahm Kommunen, Land und Bund gleichermaßen in der Pflicht.

Nicht üppig, aber mit einem Plus von 1600 Euro schloss 2008 die Wehrkasse. Schatzmeister Ulrich Hurtmann dankte der Stadt für die jährlichen 29 200 Euro.

Ehrungen Feuerwehrehrennadel: Hans Münzing (Abteilung Neckargartach), Erich Schneider (Böckingen). Ehrenzeichen in Silber: Bernd Blum (Kirchhausen), Holger Chmel (Berufsfeuerwehr), Toni Haiber, Jürgen Kuckert (Neckargartach), Arthur Kiesling (Böckingen), Thomas Primbs (Horkheim). Ehrenzeichen in Gold: Günter Baumann (Berufsfeuerwehr), Helmut Mokler, Fritz Rügner (Klingenberg).

Für 40-jährige Dienstzeit wurden gewürdigt: Johannes Kunze (Heilbronn), Helmut Rau (Biberach). 50 Jahre: Werner Bantle, Dieter Strauch (Heilbronn), Ottmar Leiensetter (Horkheim), Gustav Dollinger (Klingenberg), Kurt Epple (Böckingen), Gerhard Krämer (Frankenbach), Kurt Neuwirth, Willy Nothdurft (Biberach). 65 Jahre: Walter Blum, Werner Koch (Heilbronn, Ernst Kohler (Biberach).

Bild: Feuerwehr-Ehrennadeln sowie Ehrenzeichen in Silber und Gold gab es für diese Feuerwehrmänner. Sie sind Teil einer schlagkräftigen Wehr.Foto: Dittmar Dirks