Die Lage hat sich entspannt: Die Behebung der Brandschutzmängel an der Kirchardter Festhalle wird nicht so teuer wie zunächst angenommen. „Es wird weniger aufwendig als gedacht“, sagt Bürgermeister Rudi Kübler erleichtert.
Nach einem Gespräch mit Kreisbrandmeister Uwe Vogel und Julius Herrmann von der Bad Rappenauer Bauverwaltung steht jetzt das Konzept für die Maßnahmen. Baurechtsbehörde und Kreisbrandmeister seien damit einverstanden, betont Kübler. Eine Brandschutzmeldeanlage muss installiert werden, außerdem seien kleinere Mängel zu heben, sagt Vogel. Das wurde im Beisein eines Brandschutzsachverständigen in der vergangenen Woche festgelegt.
Vorschriften „Der Personenschutz muss den heutigen Vorschriften angepasst werden“, erklärt der Kreisbrandmeister. „Es liegt einiges im Argen.“ Zum Beispiel werden beleuchtete Sicherheitszeichen an den Ausgängen angebracht. Die Türen müssen außerdem jederzeit von innen zu öffnen sein. Der Fitnessraum wird aufgegeben.
„Es sind viele Details“, erklärt Kübler. Allerdings können alle Maßnahmen während des laufenden Betriebs erledigt werden. „Es gibt keine Schließung der Halle“, sagt der Bürgermeister.
Vor einigen Wochen waren bei der Abnahme der neuen Notbeleuchtung die Mängel der beiden durch ein Foyer miteinander verbundenen Gebäude ans Tageslicht gekommen. Die 1970 errichtete Halle wurde 1991 zur Festhalle umgebaut. Mehr als 20 Jahre später hat der Sachverständige Gotthard Tretter 61 Mängelpunkte aufgelistet, darunter verstellte Notausgänge, Leitungen in der Holzverkleidung sowie fehlende Rettungswege, Kennzeichnungen und Feuerlöscher.
Kosten Wie viel die Kommune für die Brandschutzmaßnahmen ausgeben muss, weiß der Rathauschef allerdings noch nicht. Bis Ende nächsten Jahres müssen jedoch alle Verbesserungen gemacht sein. Vereinbart sei, innerhalb von zwei Haushaltsjahren alles auf den neuesten Stand zu bringen, so Kübler.
Zunächst aber muss die Verwaltung Angebote für die Brandmeldeanlage einholen. Diese alarmiert im Ernstfall automatisch die Leitstelle der Feuerwehr in Heilbronn. So sei ein schnelles Eintreffen gewährleistet, erklärt Kreisbrandmeister Vogel. „Das ist ausreichend als Kompensation für die Mängel.“ Die seien bei Gebäuden im Alter der Halle nicht unüblich: „Das ist nachvollziehbar“, sagt Vogel. Manche Vorschrift habe es beim Bau noch nicht gegeben: „Viele Dinge haben sich weiterentwickelt“, erklärt Vogel.
Bild: Die Kirchardter Festhalle bekommt eine automatische Brandmeldeanlage, damit die Feuerwehr im Ernstfall schneller vor Ort ist. Darauf haben sich Kreisbrandmeister, Baurechtsamt und Brandsachverständiger geeinigt. (Foto: Alexander Hettich)