Vor dem Spatenstich für die Neubauten von Feuerwehrgerätehaus und Bauhof hat der Güglinger Gemeinderat gerade noch die Kurve gekriegt. Ehe über die Zuschläge für 23 Gewerke entschieden wurde, gab es in der Sitzung eine 90-Minuten-Debatte.
Am Anfang schien es, als wolle die FUW-Fraktion den Baustart noch abblasen. Am Ende konnte dann doch die Abstimmung durchgezogen werden. Somit steht dem Spatenstich am Montag, 22. März, um 15 Uhr nichts mehr im Wege.
Bürgermeister Klaus Dieterich erinnerte an die Geschichte des Großprojekts seit September 2000: Die Kostenobergrenze von 7,5 Millionen Mark (mittlerweile 3,8 Millionen Euro) einzuhalten, dazu noch den Bewilligungsbescheid des Landes für den Feuerwehrbau abwarten
„Wir bekommen eine gute, einfache Architektur zu günstigsten Preisen“, versprach Architekt Dieter Guttenberger. Danach herrschte helle Aufregung in der Ratsrunde. „Wir möchten nicht vergeben“, sagte der FUW-Sprecher Ulrich Herzog. „Die Preise sind schöngerechnet.“ Die Mehrheitsfraktion forderte billigere Vergaben.
Dem hielt Stadtrat Joachim Esenwein entgegen: „Die Kostenschätzung vom September 2000 liegt bei 3,789 Millionen Euro. Jetzt stehen wir bei 3,834 Millionen und bewegen uns damit im anvisierten Ziel.“ Man solle jetzt endlich mit Bauen anfangen und sich nicht über einsparungsfähige Kostenhypothesen unterhalten.
Schockiert über die FUW-Aussage zeigte sich Herbert Spahlinger und fragte, ob man sich über die Tragweite dieser Vorgehensweise bewusst sei. „Es kann und darf nicht passieren, dass nach diesen umfangreichen Vorleistungen nichts pas-
Das FUW-Verhalten versuchte Stadtrat Markus Xander zu begründen: Er bezweifelt, dass 40 000 Euro nicht bezahlt werden müssen, die als von der Werkgemeinschaft Guttenberger wiederholt erbrachte Grundleistungen herausgerechnet worden sind. Auf direkte Nachfrage bestätigte der Architekt diese Ansicht. Gleichzeitig merkte der Planer aber an, dass er während der Bauphase Sparpotenzial sieht.
Guttenberger versprach für die Arbeiten eine Punktlandung. “Wir halten fest: Der Architekt sichert uns die Einhaltung der Kosten zu„, zog Bürgermeister Dieterich nach eineinhalb Stunden Frage- und Antwort-Runde ein Fazit und bat zur Abstimmung. Markus Xander und Martin Haiges votierten jeweils gegen die einzelnen Vergaben.