Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Leistungsabzeichen: Wenn es für den Löschangriff Punkte gibt

Landkreis Heilbronnvon Reto Bosch, HSt

Gold, Silber oder Bronze. In Obersulm-Eschenau haben die Feuerwehren am Wochenende um Auszeichnungen gekämpft. Die Disziplinen: Löschangriff, technische Hilfeleistung, theoretisches Wissen.Ungeduldig wie Rennpferde warten die Feuerwehrleute aus Wüstenrot-Neuhütten auf das Kommando. Endlich gibt ihr Gruppenführer den Startschuss. Jeder weiß, was er zu tun hat. Der Wassertrupp verbindet mehrere Stücke des Ansaugschlauches, stellt die Wasserversorgung her. Der Chef des Angrifftrupps hat sich derweil ein Bild von der Lage gemacht und gibt Anweisungen.

Zwei Männer rollen Schläuche aus, verbinden sie mit den Strahlrohren. Ein Melder pendelt zwischen Trupps und Fahrzeug. Nach wenigen Minuten ist das "Feuer" im ersten Stock eines Hauses, simuliert durch ein Gerüst, gelöscht. Zwischen den eilenden, aber niemals rennenden orange-gekleideten Wehr-Aktiven stehen vier Männer und eine Frau in blauen Hemden: die Schiedsrichter. Sie notieren jeden Fehler, vergeben Punkte.

"Was zählt, ist die Teamleistung", erklärt Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann. Vereinzelte schlechtere Leistungen könnten innerhalb der neunköpfigen Gruppe ausgeglichen werden. "Die wichtigsten Kriterien sind die Zeit und unfallfreies Arbeiten", macht Schiedsrichter-Obmann Kurt Semen deutlich. Für ihn sind die jährlichen Leistungsprüfungen ein wichtiges Instrument, um den Ausbildungsstand der Wehren kontrollieren zu können. Ganz zufrieden ist er nicht. "Das Ausbildungsniveau hat im Vergleich zu früher nachgelassen." Es werde weniger geübt. Wehren, die Gold erringen wollen, müssen in der Vergangenheit bereits Silber bestanden haben. Zu der anspruchsvollsten Prüfung gehört auch ein theoretischer Teil. Dabei geht es um rechtliche, medizinische und feuerwehrtechnische Fragen.

Ein Baum ist auf ein Auto gefallen und klemmt den verletzten Fahrer ein. Das ist das Szenario für die technische Hilfeleistung. Die Wehr befolgt emsig die Kommandos ihres Gruppenführers. Vier Männer tragen den Kompressor Richtung Auto, während ihre Kameraden das Stromaggregat starten. Mit Schere und Spreizer befreien die Obersulmer den "Verletzten", versorgen den Mann. Jaulend frisst sich am Ende die Motorsäge durch den Baumstamm. Und das alles wieder unter den gestrengen Schiedsrichter-Augen.

31 Wehren mit etwa 230 Aktiven sind zur Leistungsprüfung nach Eschenau gekommen, die von der Obersulmer Wehr organisiert wurde. In den vergangen Jahren war diese Zahl höher. Hansmann nennt den Grund: Weil die Prüfungsordnungen im nächsten Jahr geändert werden, haben sich manche Wehren nicht zur Bronze-Prüfung angemeldet. "Sie wollen nächstes Jahr gleich mit der neuen Regelung beginnen", sagt der Kreisbrandmeister. Dann geht es wieder um Gold, Silber oder Bronze.