Unterschiede zwischen den beiden Nachbarbundesländern Baden Württemberg und Bayern gibt es viele. Angefangen bei den kulinarischen Köstlichkeiten, über die sprachlichen Unterschiede bis hin zum Leistungswettbewerb für Flöriansjünger. Und genau diesem Wettbewerb stellen sich seit über zwei Jahrzehnten alle zwei Jahre Kameraden aus der Niederhofener Abteilung um neben dem heimischen, zusätzlich auch das Abzeichen aus dem benachbarten Bayern bei Arndorf, einem Teilort von Bad Kötzting abzulegen.
Im Gegensatz zu den heimischen Leistungsprüfungen zieht sich die bayerische Version mindestens 10 Jahre hin. Bronze, Silber, Gold, Gold-Grün, Gold-Blau bis hin zur höchsten Stufe GoldRot sind die Stationen, die im zweijährigen Rhythmus abgelegt werden können. Ein weiterer Unterschied zwischen den Prüfungen der beiden Länder ist die Aufteilung der Abzeichen. Während in BadenWürttemberg der Hilfeleistungsteil und der Löschangriff in ein Abzeichen zusammengefasst sind, sind diese im Freistaat in zwei verschiedene Prüfungen unterteilt. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass Teilnehmer aus allen Stufen in einer Gruppe zusammen die Prüfungen absolvieren können.
Vor gut fünf Jahren wurden auch in Bayern die Leistungsprüfungen überholt. Seither können die Absolventen zwischen drei Varianten auswählen. Die Niederhofener Blauröcke entschieden sich für die Variante drei, bei der ein unter Atemschutz durchgeführter Innenangriff simuliert wird.
Knoten und Stiche, der Löschangriff, das Kuppeln der Saugleitung müssen von jedem Teilnehmer beherrscht werden. Hinzu kommen die je nach Stufe abzuleistenden Sonderaufgaben wie Gefahrguterkennung, Erste Hilfe, Fahrzeugkunde bis hin zur schriftlichen Prüfung.
Großes Lob zollte das Schiedsrichterteam Ludwig Fischer, Anton Früchtel, sowie der Kreisbrandmeister des Landkreises Cham, Heinz Schötz, den schwäbischen Gästen bei der anschließenden Übergabe der Abzeichen.
Abteilungskommandant Timo Decker hielt einen kurzen Rückblick über die vergangenen 26 Jahre, in denen nicht nur die Partnerschaft der beiden Wehren vertieft wurde, sondern auch einige private Beziehungen gebildet wurden. Er bedauerte aber gleichzeitig dass es im Gegenzug fast unmöglich für die bayerischen Kameraden ist, das Baden-Württembergische Abzeichen zu erlangen. Hier kann das Abzeichen zwar in kürzerer Zeit erlangt werden, jedoch müssen von einem Teil der Mannschaft neben der Grundausbildung und dem Truppführerlehrgang noch der Sprechfunker- und sogar die Atemschutzlehrgänge vorgewiesen werden.
Decker bedankte sich für die herzliche Aufnahme bei der Partnerwehr und versicherte, die mittlerweile treue Partnerschaft noch weiter vertiefen zu wollen. Er zeigte sich erfreut dass neben den Niederhofenern Kameraden, mit Axel Homma auch wieder ein Gast aus dem nahegelegenen Erligheim sich der kleinsten Abteilung der Feuerwehr Schwaigern angeschlossen hat um dieses Abzeichen zu erwerben.