Klare Kommandos, keine Hektik. Gruppenführer Markus Kreß hat seine Truppe Obersulm I gut auf die Feuerwehrleistungsprüfung in Nordheim vorbereitet. Alles klappt: fiktiver Löschangriff, Einsatz der Atemschutzträger und Menschenrettung auf dem Gerüst. "Das war eine gute Übung mit minimalen Fehlerpunkten", bestätigt Schiedsrichterobmann Kurt Semen aus Bad Friedrichshall − ohne Zeitprobleme. Im praktischen Teil ist Silber sicher. "Das hat gut geklappt", freut sich Kreß.
Auf dem Parkplatz beim Sportgelände treten 32 Gruppen der Freiwilligen Feuerwehren, darunter 30 aus Stadt- und Landkreis Heilbronn, an zwei Tagen an. Ihr Ziel heißt: Bronze, Silber oder Gold.
"Das ist eine Mannschaftsleistung. Am schwächsten Glied hängt es",weiß Hermann Jochim, Stellvertretender Kreisbrandmeister aus Neckarsulm. Er attestiert ein hohes Niveau: "Die Leistungen sind deutlich besser als im vergangenen Jahr." Semens Zwischenbilanz fällt so aus: "Es wird genauer geschafft." Üben zahlt sich aus. "Es spricht für sich, dass alle gut vorbereitet kommen", meint Reinhold Gall, Vorsitzender des Heilbronner Kreisfeuerwehrverbands.
Zeitlimit Fleißig hat auch Neuenstadt I geprobt. "Seit drei Monaten", sagt Gruppenführer Andreas Küstner. Sieben Minuten sind das Limit für Bronze. Den wachen Blicken der fünf Schiedsrichter entgeht nichts. Bloß keine Fehler machen, ruhig agieren. Aber zu langsam. Wenige Sekunden fehlen. Die Erfolgsserie ist am Samstag gegen 10.45 Uhr gerissen. "Die erste Gruppe, die durchgefallen ist", bedauert Semen. Insgesamt scheitern drei, die bald eine zweite Chance erhalten.
Rund 300 Feuerwehrmänner und -frauen sind in Nordheim in Neuner-Teams dabei. "Wir sind gut drauf", ist Maschinist Robin Ullenbruch aus Obersulm vor dem Start zuversichtlich. 20 Übungstermine für Silber sind absolviert. Obersulm I erweist sich als zielstrebige, schnelle Truppe, auch wenn Gruppenführer Kreß bei der Prüfung das exakte Zeitgefühl fehlt: "Da habe ich einen Tunnelblick." Unerbittlich sticht die Sonne auf den asphaltierten Parkplatz in Nordheim. Völlig verschwitzt ist hinterher auch Atemschutzträger Stefan Krauth aus Obersulm: "Es war sehr warm." Schweißtropfen brennen in den Augen. Viel wichtiger ist: "Alles hat geklappt."
Jugendflamme Auf dem benachbarten Tennenplatz ist die Feuerjugend beim Leistungsabzeichen "Jugendflamme" aktiv: 26 Teams aus der Region, die alle bestehen. 800-Meter-Lauf, Weitsprung, Hindernisparcours, Fachwissen und Praxis sind gefordert. Beim Parcours werden den vier Trägern einer Trage die Augen verbunden. Der Gruppenführer dirigiert sie beim Blindspiel durch Hindernisse. "Sie müssen sich blind auf ihren Gruppenführer verlassen", sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer aus Stebbach. Beim Schaumangriff hat sich Natascha Beer aus Offenau um den Schaum gekümmert. Ihr Fazit: "Es ist gut gelaufen."
Bild 1: Beim sogenannten Blindspiel gehen die Jugendlichen durch einen Parcours.Bild 2: Die Saugleitung wird bei der silbernen Prüfung in Nordheim schnell verlegt. Hier wird das Wasser aus einem gefüllten Zuber abgesaugt. (Fotos: Guido Sawatzki)