Was eine Feuerwehr „still und leise leistet“, das zeigte der Jahresbericht des Kommandanten André Göbl bei der Hauptversammlung der Leingartener Hilfsorganisation auf. Die 66 Wehrmänner wurden 2003 so oft alarmiert wie noch nie: insgesamt 91 Mal.
Gegenüber 2002 habe sich die Zahl der Einsätze um über 30 Prozent erhöht, betonte Göbl. Das entspreche aber nicht dem Trend der vergangenen Jahre. Auch im Vergleich zum Landkreis, so Göbl, sei diese Tendenz gegenläufig. Bedingt durch den heißen Sommer waren auch mehr Fehlalarme - 13 an der Zahl - zu verzeichnen.
An erster Stelle der Einsatzliste standen die technischen Hilfeleistungen (24), gefolgt von Tier- und Insektenalarmen (30), Brandbekämpfungen (17) und fünf Feuer-Sicherheitsdiensten bei Veranstaltungen. Diese vielfältigen Aufgaben verlangen eine umfassende Ausbildung. Insgesamt 40 Übungen und Sonderausbildungen waren deshalb angesetzt, die durch Lehrgänge ergänzt wurden. Und bei der Jahreshauptübung, die im September bei der Firma Layer Chemie im Industriegebiet stattfand, stellte die Freiwillige Feuerwehr ihre Leistungsstärke unter Beweis.
Zwölf Wehrleute fehlten an keiner Übung, 16 nur ein Mal. Übers Jahr verteilt ist das eine freiwillige Tätigkeit, die doch einigen Idealismus verlangt. Umso mehr zeigte sich der Kommandant enttäuscht vom Gemeinderat, dessen Mitglieder allesamt nicht zur Versammlung gekommen waren.
Göbl appellierte an die Altersabteilung, den Feuerwehrdienst nicht zu vernachlässigen. Es sei Pflicht, an mindestens vier Übungsabenden im Jahr teilzunehmen und sich an den Einsätzen zu beteiligen.
Alexander Burkert wurde vom Kommandant zum Oberlöschmeister befördert, Marc Kriegelstein und Jochen Röslen zu Oberfeuerwehrmännern. Der neunköpfige Feuerwehrausschuss ändert sich nur an einer Position: Anstelle von Jürgen Fritz, der nicht mehr kandidierte, wurde Bernhard Löwe in das Gremium gewählt.
Als wichtigste Termine in diesem Jahr nannte André Göbl neben Lehrgängen und Seminaren den Ausflug des Löschzugs 1 in die Pfalz (15. Mai), den Tag der offenen Tür (11. Juli) und den Kameradschaftsabend (6. November).
Der Aufwand für die beiden Gruppen der Jugendfeuerwehr habe 195 Stunden betragen, berichtete Jugendleiter Jürgen Fritz. Den Aktionsradius der 24 Buben und fünf Mädchen bezeichnete er als groß. Unter anderem beteiligten sie sich an zwei Bach- und Seen-Putzaktionen des Fischereivereins und am Tag der offenen Tür der Feuerwehr.
Im nächsten Jahr, so der Jugendleiter, werde erstmals in der Geschichte der Leingartener Wehr eine Frau in den Aktivenbereich übernommen. Der stellvertretende Bürgermeister Bruno Gräsle wies auf den hohen Stellenwert der Freiwilligen Feuerwehren hin. Er dankte den Floriansjüngern für ihr großes Engagement zum Wohle der Gemeinde.
Foto: Bei der Hauptübung im September bei der Firma Layer Chemie hatte die Freiwillige Feuerwehr ihre Leistungsstärke unter Beweis gestellt. Doch ihre Aufgaben gehen über das Löschen weit hinaus. (Foto: Josef Staudinger)