Ein Unfall ist passiert. Viele Schaulustige stehen am Straßenrand vor dem Zaberfelder Feuerwehrmagazin und warten gespannt auf das, was kommt. Direkt gegenüber, vor dem Brückengeländer der Zaberbrücke, ist ein Auto gerade noch vor der Uferböschung zum Stehen gekommen. Die beiden Insassen, zwei Mädchen, hängen, schreckensbleich im Gesicht, verletzt und blutend in den Sitzen.
Demonstration Trotzdem muss niemand Erste Hilfe leisten. Im Gegenteil, die Zuschauer sind diesmal geradezu willkommen. Denn das Ganze ist eine Schauübung mit gut geschminkten Verletzten und einem „Abwrackauto“, mit der die Zaberfelder Feuerwehr und der DRK-Ortsverein nicht nur ihr gemeinsames Fest eröffnen, sondern auch zeigen, dass sie ihr „Handwerk“ beherrschen. Nach der Jugendfeuerwehr im letzten Jahr sind es diesmal die Aktiven vom Löschzug zwei aus Ochsenburg, die zusammen mit den Zaberfelder Rot-Kreuz-Helfern die Übung absolvieren.
Kurz nach 17 Uhr heult vom Rathausdach die Sirene, und kurz darauf braust auch schon die Feuerwehr mit dem TLF 16/25 heran, wenig später das Einsatzfahrzeug des DRK. Claus-Dieter Tauch, Zugführer des Zaberfelder Löschzuges, und Holger Haug vom DRK erläutern über Lautsprecher den Ablauf der Übung, die neben der Show vor allem die Zusammenarbeit der beiden Organisationen fördern soll.
Patientengerechte Rettung der verletzten Personen ist das Stichwort. Dafür schneiden dann die Feuerwehrmänner zuerst mit der schweren hydraulischen Rettungsschere die Hecktüre des Autos weg und schaffen so für die Rettungssanitäter einen Zugang zu den Verletzten. Erst nach der medizinischen Erstversorgung werden die beiden Insassen aus dem Auto geholt. Mit lautem Knirschen und Krachen sprengt einer der Feuerwehrmänner dazu mit dem hydraulischen Spreizgerät die verklemmte Beifahrertüre auf. Schwierig gestaltet sich die Rettung der schwer verletzten Fahrerin. Kurzerhand wird deshalb aus dem Unfallauto ein Cabrio gemacht und das Dach komplett abgeschnitten. Jetzt kann der Fahrerin, die möglicherweise Rückenverletzungen hat, vorsichtig ein spezielles Rettungsbrett untergeschoben werden. Mit diesem wird sie vorsichtig aus dem Auto gehoben.
Anerkennung Lob für den Ablauf der Übung haben hinterher DRK-Einsatzleiter Thomas Kühfuss und Feuerwehrkommandant Werner Bauer. Er hatte ein besonderes Augenmerk auf seinen Ochsenburger Gruppenführer Heiko Kübler. Schließlich leitete dieser zum ersten Mal einen technischen Hilfeleistungseinsatz mit dem großen TLF. „Wenn es so im Einsatz auch funktioniert, bin ich zufrieden“, lobte der Feuerwehrchef.
Bild: Die schwer verletzte Fahrerin wird mit einer Rettungstrage aus dem Fahrzeug gehoben, das zuvor mit der Schere aufgeschnitten wurde. (Foto: Werner Stuber)