Die Feuerwehr Heilbronn trauert um ihren langjährigen Kommandanten Klaus Würker, der am Montag, 2. November im Alter von 83 Jahren verstorben ist.
Würker begann seine Karriere im Jahr 1958 bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart. Mit 27 Jahren wechselte der junge Brandmeister am 1. April 1965 in den Dienst der Heilbronner Feuerwehr. Überdurchschnittliche Leistungen und sehr großes Engagement ermöglichten ihm die Zulassung für eine Laufbahn im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. Nach bestandener Staatsprüfung wurden ihm aufgrund seiner hervorragenden Führungsqualitäten bald Führungsaufgaben innerhalb der damaligen Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften übertragen. Bereits in den 60er Jahren stieg die Anzahl der Einsätze stetig an, so dass die vier hauptamtlichen Kräfte in den Jahren 1958 bis 1972 um 37 Mann verstärkt wurden. Mit der Eingliederung Klingenbergs 1970 wurde Heilbronn Großstadt und damit kraft Gesetzes verpflichtet, eine Berufsfeuerwehr aufzustellen. Dies erfolgte zum 1. April 1971 mit Beschluss des Gemeinderates. Brandoberamtsrat Stäbler wurde Leiter der Berufsfeuerwehr und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heilbronn.
Mit Erreichen des Pensionsalters nur ein Jahr später wurde Stäbler in den Ruhestand verabschiedet und Klaus Würker wurde Chef der Feuerwehr Heilbronn. Durch die Eingemeindung von Biberach, Frankenbach und Horkheim im Jahre 1974 wuchs die Stadt und auch die Freiwillige Feuerwehr. Die Einsatzzahlen sowie die Vielfältigkeit der Einsätze nahmen stetig zu. Unter dem Kommando von Klaus Würker wurden 1974 die ersten Feuerwehrtaucher ausgebildet, der erste Vorausrüstwagen für die technische Hilfeleistung konzipiert und neben der „Zentralen Schlauchwerkstatt“ eine „Zentrale Atemschutzwerkstatt“ für den gesamten Stadt- und Landkreis eingerichtet. Als dritte zentrale Einrichtung nahm 1979 die Kreisalarmierungsstelle für sämtlichen Notrufe aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn ihren Betrieb auf. Platzprobleme führten bereits in den 70er zur Überlegung eine zweite Feuerwache zu bauen oder das Gelände an der Beethovenstraße zu erweitern. Am 21. Dezember 1983 war es dann schließlich soweit und der damalige Oberbürgermeister Dr. Manfred Weinmann lud zum Ersten Spatenstich ein. Am 10. Mai 1989 konnte Kommandant Klaus Würker den Schlüssel für das 22,8 Millionen DM teure Bauwerk in feierlichem Rahmen entgegennehmen. Insgesamt 23 Jahre stand Klaus Würker an vorderster Front der Feuerwehr Heilbronn. Mit ihm an der Spitze konnten viele wichtige Entscheidungen im Feuerwehralltag getroffen und zahleiche Großbrände, schwere Verkehrsunfälle oder sonstige Schadensereignisse erfolgreich bewältigt werden. Seine langjährige Führungstätigkeit sowie seine selbstlose Einstellung zum Beruf blieben natürlich nicht ungesehen, was mit zahlreichen Ehrungen wie dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe sowie der Goldenen Ehrennadel gewürdigt wurden.
Dass eine derart hohe, persönliche Einsatzbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit jedoch nicht spurlos vorübergeht, zeichnete sich im Jahr 1995 ab, als Klaus Würker seine Führung aus gesundheitlichen Gründen an seinen Stellvertreter Hartmut Strigel übergeben musste. Die Feuerwehr Heilbronn schaut mit Stolz und Dankbarkeit auf das zurück, was Kommandant Klaus Würker in seiner Amtszeit geleistet hatte und wird seiner stets in Ehren gedenken.
Feuerwehr Heilbronn