Lange Gesichter gab es bei der Weinsberger Feuerwehr und bei Bürgermeister Stefan Thoma beim Aktionstag zu Werbezwecken für die Floriansjünger. Trotz großer Anstrengungen im Vorfeld war die Resonanz aus der Bevölkerung äußerst gering.
Nach Unterlagen des Einwohnermeldeamtes hatte die Feuerwehr alle rund 1500 Weinsberger und Weinsbergerinnen zwischen 25 und 40 Jahren angeschrieben und dazu eingeladen. Der Grund hierfür ist plausibel: Immer mehr Einsätze mit steigenden Anforderungen erfordern auch eine wachsende Anzahl an das Feuerwehrpersonal. Und das ist bis heute ehrenamtlich tätig.
„Würden sich nicht genügend Bürger freiwillig zur Verfügung stellen, müssten die Gemeinden hauptberufliche Feuerwehrleute rund um die Uhr anstellen, was nicht bezahlbar wäre“, sagte Bürgermeister Thoma bei der Begrüßung. Von den 1500 Adressaten hatten 17 in einem Antwortschreiben ihre Teilnahme zugesagt, erschienen waren jedoch ganze zwei Personen. Angesichts der Tatsache, dass sich rund 30 Floriansjünger bei einem Stationenlauf jeweils auf vier Gästegruppen verteilt um die Besucher kümmern wollten, eine schwierige Aufgabe.
Um einen allgemeinen Überblick über die Arbeit der Wehr zu bekommen, präsentierte sie zunächst einen Informationsfilm. Für die potenziellen „Neuen“ eine gute Möglichkeit, sowohl die Geschichte der Weinsberger Feuerwehr als auch die aktuellen Anforderungen und den Ablauf bei Alarmierung kennen zu lernen. Danach ging's ans Praktische, wie etwa einen Rundgang durch den Fuhrpark und die Vorstellung des Gerätehauses.
Gleich einsteigen in erste wehrtechnische Anforderungen konnten die Besucher bei einer Übung mit dem Feuerlöscher. Am Brandsimulator lernten sie die Technik, wie das Gerät beispielsweise auch zu Hause optimal einzusetzen ist. Der Aufstieg auf die 25 Meter hohe Drehleiter testete die Schwindelfreiheit. Und beim „Schlauchkegeln“„ war Zielsicherheit und Geschicklichkeit gefragt.
“Ich habe heute viel dazu gelernt, beispielsweise wusste ich nicht, dass alle 80 Meter an den Straßen Wasserentnahmestellen sind„, bekannte anschließend Massimo Rizza. Er zeigte sich interessiert daran, zu den nächsten Übungen wieder zu kommen. Ein bisschen Feuerwehrblut fließt bereits in den Adern von Martin Briesenick. Schließlich gehört der Opa heute noch der Altersabteilung an. “Sowohl die Gerätschaften als auch der Umfang der Aufgaben der Feuerwehr haben mich sehr beeindruckt„, zog er ein Fazit. Und versprach gleichzeitig sein Wiederkommen.
Für diejenigen, die aus Termingründen den Aktionstag nicht wahrnehmen konnten, bietet die Wehr in einigen Wochen einen Ersatztermin an. Er wird rechtzeitig bekannt gegeben und steht natürlich allen Interessenten offen. Dann erfahren die Teilnehmer auch, was die Feuerwehr jenseits von Einsätzen bietet. Zu den Möglichkeiten gehört nicht nur eine fundierte technische Ausbildung, sondern auch das kulturelle Leben wie etwa der Besuch der befreundeten Wehren in den Partnerstädten.
Foto: Am Brandsimulator durften die Besucher den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher üben. (Foto: Karin Freudenberger)