Eine gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehren Cleebronn, Brackenheim, Bönnigheim und Freudental zusammen mit dem DRK-Ortsverein Brackenheim brachte am 1. April bereits eine Woche vor Saisonbeginn buntes Treiben in den Erlebnispark Tripsdrill. Vier Feuerwehren aus zwei Landkreisen und der Rettungsdienst übten in Europas beliebtesten Freizeitpark Hand in Hand den Ernstfall.
Als Szenario wurde eine Fettexplosion im Küchenbereich der Gastronomie „Karle Kolbenfresser & Sohn“, in direkter Nachbarschaft zur Achterbahn „Karacho“, angenommen. Dabei gab es vier Verletzte mit zum Teil schweren Brandverletzungen. Des Weiteren fand zur gleichen Zeit im Obergeschoss des Gebäudes eine Tagung im Seminarraum mit ungefähr 15 Personen statt. Den Tagungsteilnehmern wurde wegen der Rauchentwicklung der Fluchtweg übers Treppenhaus abgeschnitten. Ein weiteres Hauptaugenmerk war die umfangreiche Wasserversorgung, die ausschließlich von den Wasserspeicherseen der Fahrgeschäfte möglich war. Das Rohrleitungsnetz war zum Übungszeitpunkt wegen eines Problems am Wasserhochbehälter auf dem Michaelsberg ausgefallen.
Die verletzten Küchenkräfte wurden von der zuerst eintreffenden Feuerwehr Cleebronn unter Atemschutz aus dem Gefahrenbereich gebracht. Anschließend wurde ein Innenangriff vorgenommen. Die im Obergeschoss eingeschlossenen Tagungsteilnehmer wurden von den Feuerwehren Bönnigheim und Brackenheim über mehrere tragbare Leitern und mit Fluchthauben über das Treppenhaus vom Balkon des Gebäudes gerettet. Zusätzlich machte sich auf dem Dach des Gebäudes noch ein Monteuer kenntlich der an der Lüftungsanlage eine Wartung durchführte. Er musste über die Drehleiter der Feuerwehr Brackenheim gerettet werden. Im Anschluss musste die Drehleiter zu einer Menschenrettung mittels Schleifkorbtrage und Rollgliss eingesetzt werden. Durch Unvorsichtigkeit ist eine Person im hinteren Bereich des Balkons in die Tiefe gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Eine weitere verletzte Person ist vor Panik nach dem sie vom Balkon geholt wurde zuerst unbemerkt davongerannt und hat sich im Freizeitpark versteckt. Sie musste von mehreren Trupps gesucht werden.
Die Verletzten wurden nach der Rettung an die Kräfte des DRK OV Brackenheim übergeben. Die Verletzten wurden erstversorgt und fiktiv ein Weitertransport ins Krankenhaus vorbereitet. Dabei wurden diese von Kräften der Feuerwehr Brackenheim tatkräftig unterstützt.
Zur Löschwasserversorgung bauten die Feuerwehren Cleebronn und Freudental mehrere Saugleitungen von den Wasserfahrgeschäften aus auf. Dadurch konnte Löschwasser in ausreichender Menge in Richtung Brandstelle gefördert werden.
Ebenso wurde mit der Führungsgruppe aus Brackenheim, einem dreiköpfigen Kommunikationsteam aus Cleebronn, dem Einsatzleiter und den Abschnittsleitern das Zusammenspiel einer überörtlichen Einsatzleitung geübt. Fahrzeugtechnisch wurde hierzu der Brackenheimer ELW 1 und der ganz neue Cleebronner Führungs-MTW eingesetzt.
Bis auf wenige Kleinigkeiten funktionierte das Zusammenspiel der knapp 90 teilnehmenden Einsatzkräfte aus der Sicht des Übungsleiters Jörg Schellenbauer und den Geschäftsführern des Freizeitparks hervorragend.
Im Anschluss waren alle Beteiligten noch von den Freizeitparkbetreibern zu einer Stärkung eingeladen. Hierfür nochmals herzlichen Dank.
Die Mimen wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehren Cleebronn und Brackenheim sowie vom Jugendrotkreuz Brackenheim gespielt. Vom DRK-Ortsverein wurden diese mit real aussehenden Verletzungsbildern geschminkt.