Wie das Leben so spielt: Der Wüstenroter Feuerwehrkommandant Uli Stettner verlas gerade den Jahresbericht, als die Polizei Wehrmänner anforderte, um bei der Suche nach einem Vermissten Person zu helfen. Während die Truppe ausrückte, ehrte Bürgermeister Roland Awe sechs Kameraden. Am Ende die glückliche Nachricht: Der Vermisste wurde gefunden.
Kurt Schäfer, der seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehrabteilung Stangenbach feiert, schüttelte bei der Hauptversammlung unzählige Hände. Aus Spaß an der Freude sei er mit 20 Jahren eingetreten. Damals, so erinnert sich der 69-jährige Brandmeister, sei er noch mit einem bereiften Zweiradfahrzeug mit Deichsel zu den Einsätzen eingerückt. Der wurde noch von Hand gezogen.
Bis 1978 ging's dann noch mit dem Traktoranhänger zu den Einsätzen, bis das erste Fahrzeug angeschafft wurde. „Wir pflegen es, als wär's unser eigenes“, sagen die Floriansjünger aus Stangenbach, die ihr ältestes Mitglied Kurt Schäfer, stellvertretender Abteilungskommandant von 1957 bis 1985, bei einer kleinen Feier hochleben lassen wollen. „Ich will so lange dabei bleiben, bis man mich in der Kiste heraus tragen muss“, sagte der rüstige Kurt Schäfer lachend.
Bürgermeister Roland Awe überreichte das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber an die Oberfeuerwehrmänner Andreas Bopp, Bernd Stettner, Herbert Scholl, Lothar Sinn und an den Abteilungskommandanten Uli Häfele. Der Jahresbericht wurde von Kommandant Uli Stettner mit einem freudigen Ereignis eröffnet: Der Spatenstich für das neue Domizil der Jugendfeuerwehr und der Abteilungen Wüstenrot, Neuhütten und Finsterrot, das beim Dienstleistungszentrum in Weihenbronn gerade gebaut wird.
In seinem Rückblick auf das Jahr 2003 berichtete Kommandant Uli Stettner von 31 Einsätzen, die alle glimpflich verlaufen waren. Insgesamt neun Mal waren die Floriansjünger zu Bränden ausgerückt. Zwei Mal hatten Kinder und Jugendliche mit Feuer gezündelt und dadurch Flächen- und Waldbrände verursacht. Im Bereich technischer Hilfe bilanzierte Kommandant Uli Stettner 15 Einsätze.
Die Wasserknappheit im Sommer forderte die Gesamtwehr mehrfach auf den Plan: Neben Lautsprecherdurchsagen, die die Bevölkerung zum Wassersparen mahnte, pumpte die Wehr auch Trinkwasser aus dem Tankzug in die Pumpstation Plapphof. Auch Übungseinsätze waren angesagt. So wurde im Dezember die Handhabung von Evakuierungstüchern im Georg-Kropp-Altenzentrum geprobt.
Als erfreulich verzeichnete Kommandant Stettner den Neuzugang von neun Kameraden in die Aktiventruppe, wovon fünf aus der Jugendfeuerwehr übernommen wurden. Der Bericht von Jugendfeuerwehrwart Rainer Schäfer machte die Effizienz der Nachwuchsarbeit deutlich. Inzwischen verzeichnet die Jugendfeuerwehr 47 Mitglieder, wobei die Mädels im Vormarsch sind.