Hartgesottenen Verbrechern und windigen Gaunern hinterherzujagen, ist für die Unterländer Polizei der alltägliche Job. Doch nicht selten stehen sie vor einem Einsatz, der in der Form in keinem Lehrbuch steht. Ein Jahresrückblick auf kuriose Fälle, wie sie auch die Feuerwehr erlebte.
Fall1: Kuh greift Beamte an: Einer angriffslustigen Kuh sahen sich Polizisten im Oktober in Finsterrot gegenüber. Der Besitzer hatte die Polizei alarmiert, da die seit Wochen auffällige Kuh von der Weide geflüchtet war. Als die Beamten eintrafen, machte die Kuh „deutliche Anstalten“, die Uniformierten auf die Hörner zu nehmen. Von einem Schuss getroffen, flüchtete das Tier. Polizei, Jagdpächter, und Förster nahmen die Verfolgung auf, sogar ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz. Bei Einbruch der Dunkelheit musste die Suche an dem Tag abgebrochen werden.
Fall 2: Wachhund gestohlen: Auf ein ungewöhnliches Objekt der Begierde hatten es Einbrecher im Heilbronner Lauerweg abgesehen. Im Oktober drangen sie in ein Firmengelände ein und nahmen Wachhund „Blacky“ mit. Sonst wurde nichts gestohlen. Der Rüde „ist sehr zutraulich“, teilte die Polizei beim Fahndungsaufruf mit.
Fall 3: Eingefrorener Schwan: Wie rettet man einen Schwan aus dem Eis? Festgefroren war das Tier im Dezember im Weinsberger Biotop „Ziegeleipark“. Die Feuerwehr rückte mit einem Schlauchboot an. Als das Boot lautstark mit Pressluft gefüllt wurde, schwante dem Schwan wohl, er könnte als Sonntagsbraten enden. Er fing so stark zu flattern an, dass der ihn umhüllende Eispanzer brach. Die Wehr konnte wieder abrücken.
Fall 4: Schlangenalarm am See: Helle Aufregung im Mai am Elsenzer Badesee: Eine etwa zwei Meter grüne Schlange hatte eine Frau am Seekiosk entdeckt. Die Kunde von einer „grünen Mamba“ machte schnell die Runde. Polizei und Feuerwehr suchten das Seeufer ab. Sie fanden einen Teil Schlangenhaut. Ein Experte gab Entwarnung. Die Haut stammte von einer ungiftigen grünen Baumpython, die sich nur von Federvieh und Mäusen ernährt. Der Besitzer der exotischen Schlange hat sich nie gemeldet.
Fall 5: Schwein in Waschhalle: Ein Schwein, das auf der A 81 auf dem Weg zum Schlachthof aus einem Anhänger geflohen war, musste die Heilbronner Feuerwehr im Januar in ihre Obhut nehmen. In einer Box verbrachte es die Nacht in der Feuerwehr-Waschhalle, ehe am nächsten Tag der Besitzer einen zweiten Versuch startete.
Fall 6: Selbst verhaftet: In Begleitung der Polizei kamen zwei Jugendliche im November zur Heilbronner Feuerwache. Ihr Problem: Sie hatten mit Handschellen Schabernack getrieben. Der eine kam aus den Schließen nicht mehr heraus, und Schlüssel gab's offenbar auch keine. Ein Feuerwehrmitarbeiter sägte den Pechvogel wieder frei. Ganz vorsichtig natürlich, damit er am Ende nicht noch eine Schramme abbekommt.
Fall 7: Igel als Einbrecher? Verdächtige laute Geräusche, vermutlich die eines Einbrechers, vernahm ein Heilbronner in einer Augustnacht in seinem Garten. Er alarmierte die Polizei. Am Tatort wurden die Beamten schnell fündig. Ein Igelpärchen hatte sich beim Liebesspiel nicht um die Nachtruhe der Nachbarn geschert.
Fall 8: Ende eines Spiels mit Handschellen: Einen Jugendlichen durfte die Heilbronner Feuerwehr nach einem Missgeschick freisägen. (Fotos: Feuerwehr/Polizei) Ein Schwein auf Abwegen: Für eine Nacht durfte die Heilbronner Feuerwehr das Borstentier beherbergen. Es war aus einem Anhänger ausgebüxt - auf dem Weg zum Schlachter.
Fotos: Feuerwehr Heilbronn
Ein Schwein auf Abwegen: Für eine Nacht durfte die Heilbronner Feuerwehr das Borstentier beherbergen. Es war aus einem Anhänger ausgebüxt - auf dem Weg zum Schlachter.
Ende eines Spiels mit Handschellen: Einen Jugendlichen durfte die Heilbronner Feuerwehr nach einem Missgeschick freisägen.
Fotos: Feuerwehr/Polizei