Brände zu löschen fällt der Neckarsulmer Feuerwehr leichter, als sie zu legen: Mit dem Brenner musste beim Tag der offenen Tür nachgeholfen werden, um einen Küchenbrand zu simulieren. Die Jugendfeuerwehr kam trotzdem zum Zug und stellte mit einem Löschangriff unter Beweis, dass auch künftige Generationen auf die Sicherheit in der Stadt zählen können.
Partnerstadt Vom Regen der vorangegangenen Tage war die ausrangierte Küche ordentlich durchnässt. Zum zweitägigen Fest der Freiwilligen Feuerwehr zeigte der Himmel aber ein Einsehen und ließ das Wetter besser werden. So sehr, dass Kommandant Wolfgang Rauh am Ende zufrieden auf zahlreiche Gäste an den 60 Biertischgarnituren blicken konnte. Zugkraft bewies der Auftakt in der Gerätehalle: Rauhs Amtskollege Jean-Michel Rabaut, der mit einer siebenköpfigen Delegation aus der französischen Partnerstadt Carmeux 1200 Kilometer angereist war, nahm den Fassanstich vor. Für knackige Livemusik sorgten Cocosmicer and friends.
Zur kulinarischen Zufriedenheit trugen Kaffee und Kuchen und vor allem selbstgemachte Pizza und Flammkuchen bei. Für die jungen Festbesucher standen die beiden Spritzenhäuschen ebenso hoch im Kurs wie Kinderschminken bei Jasmin Zoll. Wegen der optischen Eindrücke war der Neckarsulmer Horst Küfer mit seiner Familie zur Feuerwehr gekommen. Enkelsohn Lorenz (2) aus Kirchardt strahlte, als er auf einem Foto sein eigenes Konterfei in Einsatzkleidung der Feuerwehr betrachtete. „Cool“: Felix Becker nutzte die Gelegenheit, das Drehleiterfahrzeug ausgiebig zu erkunden und nahm sogar auf dem Maschinistenstand Platz. Chancen, dass der Fünfjährige einmal Feuerwehrmann wird? „Zu Hause sind alle Feuerwehrfahrzeuge von Playmobil in regem Betrieb“, versicherte seine Mutter Janine.
Nachwuchs 175 Aktive stellen die Einsatzabteilungen aus Neckarsulm, Dahenfeld und Obereisesheim. 44 Feuerwehrleute gehören der Altersabteilung an. Die Jugendfeuerwehr besteht aus 34 Jungs und Mädchen. Der Fuhrpark mit 19 Fahrzeugen konnte besichtigt werden. „Aber noch während des Aufbaus am Samstag mussten wir zwei Ölspuren beseitigen und zu einem schweren Unfall ausrücken“, berichtete Kommandant Rauh.
Lebensgefahr durch Hochspannung, Fehler in Steckdosen und der richtige Umgang mit Fotovoltaikanlagen: Interessante Einblicke vermittelte Siegfried Kern von der vor zwei Jahren gegründeten Fachgruppe Elektrotechnik. Im Feuerwehrgebäude gab es zudem Infos zu Rauchmeldern: „Sie sind ab 31. Dezember in allen Gebäuden Pflicht“, erinnerte Wolfgang Rauh.
Bild: Durch einen simulierten Küchenbrand zeigte die Jugendfeuerwehr beim Tag der offenen Tür vor zahlreichen Zuschauern ihr Können. (Foto: Ute Plückthun)