Vom Abstimmungsergebnis des Leingartener Gemeinderats über die räumliche Größe des geplanten Feuerwehr-Neubaus an der Nordheimer Straße ist Feuerwehr-Kommandant Rouven Leibbrand enttäuscht. Mit zwölf Ja- und drei Gegenstimmen hatte sich das Gremium für die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante 3A entschieden, die nicht den Vorstellungen der Hilfsorganisation entspricht. „Ich hätte mir mehr Weitsicht gewünscht“, sagte Leibbrand.
Favorisierteâ Variante Die 3A-Version hat einen Gebäudekörper von 11âÂÂ500 Kubikmeter und eine Gesamtlagerfläche von 424 Quadratmeter. Die rechnerischen Kosten liegen zwischen 6,9 und 7,5 Millionen Euro. Die von der Feuerwehr favorisierte Variante zwei ist die teuerste aller fünf Versionen und würde zwischen 8 und 8,6 Millionen Euro kosten. Allerdings sind der Brutto-Rauminhalt mit 13âÂÂ250 Kubikmeter und entsprechend die Lagerfläche (568 Quadratmeter) deutlich größer als bei den anderen Varianten, die der mit der Realisierung des Projekts beauftragte Architekt Frank Heinz aus Waldkirch vorstellte.
Thilo Klar (CDU) hält den für die Kostenermittlung angesetzten Kubikmeterpreis von 600 bis 650 Euro für zu blauäugig. Nach Rücksprache mit anderen Kommunen sei dieser Betrag realistisch, informierte Bürgermeister Ralf Steinbrenner. „Wir müssen warten, bis die Ausschreibungsergebnisse vorliegen.“ Es werde bei der Lagerfläche an der falschen Stelle gespart, warf der SPD-Rat André Göbl in die Waagschale. Nach Einsparpotenzialen zu suchen hält Daniel Kiesow (FWV) zwar für sinnvoll, es dürfe aber nicht am Raumangebot geknausert werden.
Der Umgang mit Millionenbeträgen grenze schon an Arroganz, meinte Matthias Hampel (CDU). Er hält es für falsch, zwei so große Projekte wie den Hallenbad- und Feuerwehrhaus-Neubau kurz hintereinander zu starten. „Mir wäre es am liebsten, noch zwei Jahre zu warten“, so Hampl. „Wenn wir noch zwei Jahre warten, wird das Feuerwehrhaus nicht billiger“, entgegnete Thomas Fick (Grüne). „Wir sollten das Feuerwehrhaus und das Hallenbad auch nicht gegeneinander ausspielen“, riet die Grünen-Sprecherin Brigitte Wolf. Beide hätten ihre Berechtigung. Der CDU-Fraktionssprecher Thomas Landesvater schlug vor, die Variante 3A, die er als gar nicht so schlecht einstufte, zu überarbeiten, um die Lagerfläche zu erhöhen. Nach Ansicht von Bürgermeister Steinbrenner ist die ausgewiesene Fläche ausreichend. „Wir sollten beim Neubau auch an die Finanzierbarkeit denken. 7,1 Millionen Euro sind im Haushalt vorgesehen, diese sollten wir einhalten“, mahnte Steinbrenner.
Geplanterâ Anschluss Auf Beschluss der Ratsrunde wird es am südwestlichen Ende des Grundstücks auch keine Direktanbindung als Alarmzufahrt an das bestehende Feldwege-Netz geben, dafür aber einen Anschluss nach Norden an das geplante Baugebiet „Rosenberger Süd“. Der am Ende des Hofes vorgesehene Übungsturm soll auf 15 Meter Höhe begrenzt werden.