Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Kritische Stimmen zum geplanten Feuerwehrmagazin Weinsberg

Weinsbergvon Simon Gajer, HSt

Lange Diskussion, aber einstimmige Entscheidung im Gemeinderat. Nun nimmt die Bewertungskommission die Arbeit auf. Der Kämmerer geht davon aus, dass für den Bau keine Kredite aufgenommen werden müssen.

Das geplante Feuerwehrmagazin im Areal „Spitzäcker II“ bleibt umstritten. Zwar hat der Gemeinderat Weinsberg erst diese Woche wieder einstimmig beschlossen, für den Neubau eine Bewertungskommission zu gründen, allerdings hatte es über das Großprojekt erneut eine längere Diskussion gegeben. Es geht um die Kosten, die Schätzungen zufolge bei fast 15 Millionen Euro liegen.

Für Bürgermeister Stefan Thoma ist die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe

Was darf die Bewertungskommission, zu der auch Mitglieder des Gemeinderats gehören? Bleibt das Gremium tatsächlich weiterhin mit im Boot? Bürgermeister Stefan Thoma betonte in der Sitzung ausdrücklich: „Der Gemeinderat entscheidet, was gebaut wird, und nicht die Bewertungskommission.“ Es wäre für das Gesamtgremium sogar noch möglich, sich vom Projekt zu verabschieden. „Aussteigen kann man immer noch.“ Was er davon hält, machte Thoma deutlich: Bei der Feuerwehr handele es sich um eine Pflichtaufgabe, die die Stadt zu erfüllen habe.

Nur ein Standort ist für den Neubau möglich

Aus Sicht der Stadtverwaltung hat sich der Gemeinderat bereits für den Umzug ausgesprochen. Alternativen, das hätten ausführliche Untersuchungen gezeigt, gibt es aus Sicht des Rathauses nicht. „Wir haben alles sehr sorgfältig geprüft“, erinnerte Bürgermeister Stefan Thoma an das lange Verfahren. Übrig geblieben sei aber nur ein Standort - eben jener im sogenannten Areal „Spitzäcker II“, das noch südlich der Grantschener Hohl erschlossen werden soll.

Das spricht gegen eine Sanierung des Gerätehauses

Geprüft wurde zwar, den aktuellen Standort der Feuerwehr zu sanieren. Aus mehreren Gründen kommt das aber nicht infrage. Zu den Schwierigkeiten gehört, dass sich auf dem Gelände noch der Bauhof befindet. Zudem müsste geklärt werden, was mit der Feuerwehr während der Bauphase geschieht.

Der größte Haken an der Idee, ins aktuelle Gebäude zu investieren, ist jedoch der Standort. Das Gerätehaus liege in einem Gebiet, das bei schweren Gewittern überflutet werden kann, sagte Kämmerer Claus Ehmann. Vor Investitionen in dieses Gelände warnte deshalb auch Bürgermeister Thoma: „Im Hochwassergebiet können wir keine Millionen Euro versenken.“

Das derzeitige Feuerwehrgerätehaus ist in die Jahre gekommen, wie Stadtbauamtsleiter Nicolas Rautenberg ausführte. „Wir habe keine separaten Umkleideräume.“ Stellplätze fehlten, zudem gebe es keine Lagerplätze. Mitarbeiter des beauftragten Projektsteuerungsbüros Drees & Sommer präsentierten den Stadträten die bisherigen Größenberechnungen, wonach die Feuerwehr einen Bedarf von 4750 Quadratmetern hat. Den Einsatzkräften soll eine Tiefgarage zur Verfügung stehen, auf dem Gelände entsteht eine Übungsfläche samt Turm.

Die Stadt Weinsberg kann mit Zuschüssen rechnen

Derzeit gehen die Planer von Kosten in einer Größenordnung von fast 15 Millionen Euro aus. Das muss die Stadt nicht allein stemmen, sie kann mit Zuschüssen rechnen. Wenn alles nach Plan verläuft, ist das Gebäude im Jahr 2022 fertig. In einem ersten Schritt soll nun die Bewertungskommission unter anderem Büros für die Bereiche Architektur, Tragwerk und Elektrotechnik finden.

Stadträte bekannten sich zum Vorhaben. Horst Kühner, Freie-Wähler-Vereinigung (FWV), sah „dringenden Handlungsbedarf“. Andere hinterfragten die Kosten. „Ein bisschen Bauchweh habe ich“, sagte FWV-Politikerin Erika Jakob. Kämmerer Ehmann beruhigte: „Wir könne es uns leisten.“ Aus jetziger Sicht müsse die Stadt kein Darlehen aufnehmen, um das Magazin zu finanzieren.