Auf wenig Gegenliebe stieß im Schwaigerner Gemeinderat die Ankündigung, dass die Kosten für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses in Niederhofen noch einmal steigen. Statt 480 000 Euro wie noch im Dezember veranschlagt und im Haushaltsplan eingestellt, werden es nun mindestens knapp 560 000 Euro werden, teilte die Architektin Jeanette Binder in der Gemeinderatssitzung mit. Und sie erklärte, dass weitere Steigerungen von bis zu zehn Prozent nicht auszuschließen seien, so dass man am Ende bei rund 600 000 Euro sein könnte. Nach einer längeren Diskussion fasste das Gremium dann mehrheitlich den Baubeschluss. Die Ausschreibung erfolgt allerdings erst nach der Genehmigung des Haushaltsplans und der Entscheidung über die erhofften Zuschüsse.
„Ich habe Bauchschmerzen, wie wir Kommunalpolitik betreiben“, kritisierte SPD-Fraktionssprecher Lothar Kulzer. Er erinnerte daran, dass ursprüngliche Schätzungen vom Juli 2013 bei 300 000 Euro gelegen hätten. Bauamtschef Claus Rehder stellte jedoch klar, dass es sich bei der ersten Summe lediglich um eine Handskizze und eine grobe Schätzung gehandelt habe. Diese habe sich zudem erst im Laufe einer Diskussion herauskristallisiert.
Statik Die aktuellen Kostensteigerungen haben laut Rehder mehrere Gründe: Es habe sich inzwischen gezeigt, dass die sogenannten Sektionaltore aufgrund ihres Alters und Zustands ausgetauscht werden müssen. Auch statische Vorgaben spielen hierbei eine Rolle. Hinzu kommen Mittel für die Ausstattung des Lehrsaals und für eine neue Küchenzeile.
Im Grundsatz ist sich der Gemeinderat einig, dass die Feuerwehr in Niederhofen deutlich mehr Platz benötigt. Regina Jürgens von der LGU brachte in der Diskussion einen Neubau ins Gespräch. „Bei einem Neubau haben wir aber strengere Vorgaben. Im Bestand werden dagegen einige Dinge akzeptiert“, warnte Jeanette Binder vor noch höheren Kosten. „Der Preisanstieg war bei uns in der Diskussion“, sprach sich CDU-Fraktionssprecher Kurt Schmalzhaf für eine mögliche Deckelung des Projekts aus, auf die das Gremium allerdings verzichtete.
Ansatz Hans-Joachim Janus hatte für die Freie Wählervereinigung einen anderen Ansatz im Sinn: „Wir halten eine Mehrfachnutzung für sinnvoll und würden es begrüßen, wenn auch die Vereine die Räumlichkeiten nutzen könnten.“ Michael Wagenplast, CDU-Stadtrat und stellvertretender Feuerwehrkommandant, schloss dies allerdings aus: „Das Gebäude muss 24 Stunden am Tag für die Feuerwehr nutzbar sein“, wies er auf die Vorgaben hin.
Pragmatisch äußerte sich Hartmut Eisele (FWV): „Die Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrhauses ist notwendig. Wir müssen diesen Weg gehen, aber schauen, dass wir das Ding kostenmäßig im Rahmen halten.“ Angesprochen wurde auch das Thema Eigenleistung. „Es wäre schön, wenn wir die Kosten durch Eigenleistung der Feuerwehr senken könnten“, warf SPD-Stadträtin Petra Best ein. Wie sich dies niederschlage, könne man allerdings nicht beziffern, so die Architektin und SPD-Stadträtin.
Möglicherweise könnten auch durch eine andere Heizung die Kosten gesenkt werden. Zunächst war eine Pelletheizung geplant. Inzwischen hat Jeanette Binder eine Alternative in Betracht gezogen. Eine Pelletheizung sei nur wenig träger als eine Gasheizung, andererseits aber ein Kostenfaktor. „Ich finde es gut, dass man Alternativen prüft“, erklärte Hartmut Eisele.
Bild: Das Feuerwehrhaus Niederhofen wird erweitert und saniert. Dabei müssen die alten Sektionaltore ausgetauscht und erneuert werden. (Foto: Friedhelm Römer)