Der Bund der Steuerzahler in Baden-Württemberg übt Kritik an dem Vorhaben von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU), ein Bronze-Ehrenzeichen für die 15-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr einzuführen. Der Verband bemängelt die hohen Kosten. „Da es bereits drei Auszeichnungsstufen gibt, stellt sich die Frage, ob nun eine weitere Auszeichnung unbedingt dazukommen muss.
Der Allgemeinheit wäre aber sicherlich besser gedient, wenn der angedachte finanzielle Aufwand in die Ausrüstung der Feuerwehren investiert würde“, sagt Wilfried Krahwinkel, Landesvorsitzende des Bundes des Steuerzahler, der Heilbronner Stimme.
Das grün-schwarze Kabinett will in seiner Sitzung am Dienstag das Bronze-Ehrenzeichen beschließen. Die Kabinettsvorlage dazu liegt unserer Zeitung vor. „Im Sinne der Ehrenamtsförderung und als Zeichen der Anerkennung ist beabsichtigt, eine weitere Ehrungsstufe für Feuerwehrangehörige einzuführen“, schreibt Strobl in dem Papier.
Bislang gibt es für die Dienstzeiten der Feuerwehrleute im Südwesten das Ehrenzeichen in Silber für mindestens 25 Jahre Einsatz, das Ehrenzeichen in Gold für mindestens 40 Jahre sowie in Gold in besonderer Ausführung für 50 Jahre. Laut Strobl müsse bei „landesweit über 110.000 Feuerwehrangehörigen in den Einsatzabteilungen“ mit laufenden jährlichen Kosten von 105.000 Euro kalkuliert werden, um pro Jahr rund 9000 Personen auszuzeichnen. Dazu seien für die nachträgliche Verleihung von bis zu 50.000 Ehrenzeichen einmalige Zusatzkosten in Höhe von 580.000 Euro nötig.
Der Obersulmer SPD-Politiker Reinhold Gall ist seit 42 Jahren Feuerwehrmann. Er sieht hier kein Problem: „Ich halte das für eine mehr als vertretbare Ausgabe, um die Wertschätzung des Ehrenamt zum Ausdruck zu bringen.“