Noch unklar ist die Ursache für den Wohnhausbrand in Eppingen, der am Mittwochabend einen Sachschaden von weit über 100 000 Euro verursacht hat. Dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde, schließt die Polizei aus.
Sechs Stunden brauchte die Eppinger Feuerwehr, bis sie den Brand im städtischen Wohngebäude Gänsgartenweg 2 gelöscht hatte. Ausgebrochen war das Feuer in einem Dachgeschosszimmer, in dem ein 48-Jähriger lebte. Der Mann und fünf weitere Hausbewohner flüchteten ins Freie; drei wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Eppinger Feuerwehr drang zunächst mit Atemschutzgeräteträgern durch das Treppenhaus in das Gebäude ein. Die Löschtrupps mussten den Innenangriff jedoch wegen zu großer Gefahr abbrechen. Stadtkommandant Reinhard Frank: Wir haben uns zurückgezogen, weil ein Einsturz des Gebäudes befürchtet wurde. Deshalb setzten die Floriansjünger auf die Bekämpfung des Feuers von außen mit Hilfe der Drehleiter.
Mit Einreißhaken entfernten sie Dachziegel vom Gebäude, um an den Brandherd zu kommen. Große Teile des Dachgeschosses wurden zerstört. Immer wieder flackerten Brandnester auf, das letzte gegen Morgen. Um sicher zu gehen, dass das Feuer komplett gelöscht war, untersuchten die Wehrleute die Dachbalken mit einer aus Neckarsulm angeforderten Wärmebildkamera.
Fast bis Mitternacht dauerte der Löscheinsatz. 60 Wehrmänner und acht Fahrzeuge waren vor Ort. Verstärkung erhielt die Stützpunktwehr von der Abteilung Mühlbach. Die Hausbewohner, die nicht ins Krankenhaus mussten, kamen bei Verwandten oder Nachbarn unter. Ein Zimmermann deckte das Dach mit Planen ab, um weitere Schäden durch Regen zu verhindern.
Am Donnerstagmorgen nahm die Kripo die Ermittlungen auf. Es haben sich keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung ergeben, teilte der Heilbronner Polizei-Pressesprecher Torsten Weidemann mit. Nicht auszuschließen sei allerdings, dass das Feuer durch Fahrlässigkeit verursacht worden ist.
Fünf Wohnungen und drei Ein-Zimmer-Appartements waren in dem Gebäude eingerichtet, das zum Ensemble der Unteren Mühle gehört. Teilweise diente das vor rund zehn Jahren sanierte Haus als Obdachlosen-Unterkunft. Zum Teil waren die Räume vermietet.
Es ist noch offen, was mit dem Gebäude passiert, meinte Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke am Tag nach dem Brand. Zunächst müsse abgewartet werden, zu welchem Ergebnis die Experten der Gebäudeversicherung kämen. Neben den Zerstörungen im Dachstuhl hat der Brand etliche Zimmer verrußt. Am wenigstens beeinträchtigt wurden die beiden Erdgeschoss-Wohnungen. Hier gibt es kaum Wasserschaden, erläuterte das Stadtoberhaupt. Ob das Haus abgebrochen werden muss, vermag Holaschke deshalb noch nicht zu sagen.
Bild 1: Bei dem Brand weit gehend zerstört wurde der Dachstuhl des Gebäudes, das zum Ensemble der Unteren Mühle gehört. (Foto: Peter Boxheimer)
Bild 2: Drehleiter im Blickpunkt: Sechs Stunden dauerte der Löscheinsatz der Eppinger Feuerwehr am Gänsgartenweg. Immer wieder flackerten im Dachgeschoss des städtischen Wohnhauses Brandnester auf. (Foto: Alexander Hettich)