2011, ein Superwahljahr, nicht nur in der Politik, sondern auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Widdern. Für die Floriansjünger galt es in diesem Jahr die Posten des Kommandanten der Gesamtwehr, des Stellvertreters sowie der Abteilungskommandanten in Widdern und Unterkessach und deren Stellvertreter zu wählen. Bei der Generalversammlung am 18. Februar hatte die Feuerwehr die neue Führungsspitze bestellt. Am Dienstagabend stimmte der Gemeinderat dem einstimmig zu.
Offenkundig war geworden, dass die bisherigen Wahlperioden ein großes Risiko bargen. Die gesamte Führungsspitze der Feuerwehr hätte auf einmal wegbrechen können. Deshalb wurden die Amtszeiten der Funktionäre nun einmalig unterschiedlich lang gestaltet.
Lange Laufbahn Auf fünf weitere Jahre wurde Wolfgang Schlägel zum Kommandanten der Gesamtwehr gewählt. Schlägel, der 1973 der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten ist, tritt damit seine siebte Amtszeit an. Bereits seit 1980 übt er das Amt des Feuerwehrkommandanten aus. Schlägel wurde ebenfalls als Abteilungskommandant der Widderner Wehr bestätigt, allerdings nur für weitere drei Jahre. Die beiden stellvertretenden Abteilungskommandanten in Widdern sind Gerd Hespelt und Patrick Erhardt.
In Unterkessach wurde Erich Herrmann zum Abteilungsleiter auf vier Jahre gewählt. Sein Stellvertreter wird in den kommenden Jahren Christian Walch sein. Herrmann wurde zudem zum stellvertretenden Kommandanten der Gesamtwehr auf fünf Jahre gewählt.
Alarmierung Anlässlich der Gemeinderatsitzung stellte Kommandant Schlägel den anwesenden Räten und Bürgern den Feuerwehrbericht für das vergangene Jahr vor. Die Gesamtstärke der Freiwilligen Feuerwehr betrug zum 31. Dezember 98 Mitglieder, 38 in Widdern, 34 in Unterkessach und 26 in der Jugendfeuerwehr. Kommandant Schlägel lobte vor allem den guten Ausbildungsstand. 64 Mitglieder haben die Grundausbildung zum Truppmann absolviert.
Im vergangenen Jahr wurde die Feuerwehr in Widdern 29 mal alarmiert, darunter war auch ein Fehlalarm. Die Zahl der Alarmierungen hat dabei in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Schlägel erinnert sich noch an Jahre, an denen es fast gar keine Einsätze für die Feuerwehr gab. Insgesamt errechnete der Kommandant für die Abteilung Widdern etwa 325 Einsatzstunden. Die Ausrückzeit betrug dabei zwischen drei und fünf Minuten. Hinzu kommen zwölf Übungen, die im letzten Jahr in Unterkessach abgehalten wurden und deren acht in Widdern.
\"Wir können uns als Stadt ein wenig mit einem neuen Feuerwehrhaus bedanken, in dem man sich wohlfühlen kann\", meinte Bürgermeister Michael Reinert. Der Neubau des Gerätehauses erklärte allerdings auch die relativ geringe Anzahl der Übungen für die Wehr in Widdern, wie Schlägel erklärte. Zwei- bis dreitausend Stunden hätten die Feuerwehrleute am Neubau mitgearbeitet, schätzte Schlägel deutlich mehr als ursprünglich veranschlagt waren.