Feuerwehrkommandant Jörg Schellenbauer stand bei der Jahreshauptversammlung nicht nur vorne. Er stand vielmehr im Mittelpunkt. Denn nach 15 Jahren war eine Neuwahl des Kommandanten angesagt. Und da gab es keine Überraschung. Er gewann sie als einziger Kandidat bei nur einer Enthaltung. Doch dann gingen die Überraschungen für ihn los. Denn sein Stellvertreter, Jochen Beyl, überreichte ihm neue Schulterklappen als Zeichen seiner Beförderung zum Hauptbrandmeister.
Schellenbauer hat damit die höchste Stufe der Karriereleiter in der örtlichen Wehr erreicht. Damit wars aber noch nicht genug. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Innenminister Reinhold Gall, heftete ihm schließlich auch noch das Bronzene Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes an. „Diese Ehrung wurde von den Kameraden beantragt“, erläuterte Gall und betonte, dass der Begriff „Kameraden“ von den Freiwilligen Feuerwehren durchaus positiv belegt sei und er sich dagegen wehre, dass er von anderer Seite missbraucht werde.
Verantwortung
Weiter sagte Reinhold Gall, dass der Kommandant die zweitwichtigste Person in der Gemeinde sei, denn er trage ein hohes Maß an Verantwortung. Schellenbauer habe früh Verantwortung übernommen und sich auch bei der Feuerwehr an seinem Arbeitsplatz eingebracht. Gall lobte sein Engagement in Sachen Fortbildung, interkommunaler Zusammenarbeit und auch bei der Jugendfeuerwehr. „Das Führen von Freiwilligen ist schwieriger als das Führen eines Betriebs“, betonte er.
„Ich bin platt und auch ein bisschen überwältigt“, räumte Schellenbauer danach ein. Der Chef der 37 Aktiven und 16 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr hatte zuvor einen Rückblick auf die Einsätze gegeben: Sechs Mal war die Wehr zu technischen Hilfeleistungen ausgerückt, ein Brandeinsatz, zwei Rauchmelderalarme und zwei Sicherheitswachen waren angefallen. „Ein ruhiges Jahr“, stellte der Kommandant fest, und dennoch waren die Feuerwehrleute knapp 2400 Stunden im Einsatz, bei Übungen, Fortbildungen, Sitzungen oder bei der Ablegung des Leistungsabzeichens.
Um die gestiegenen Anforderungen noch besser bewältigen zu können und um den Führungsstab zu verjüngen, wurde jetzt auch ein zweiter stellvertretender Kommandant gewählt. Dieses Amt nimmt nun Steffen Burrer, der seitherige Jugendleiter wahr. Dessen Job wird voraussichtlich Thomas Öhler übernehmen. Max Dürr übernimmt von Bernhard Schrempf die Schriftführung und Sebastian Schellenbauer wurde als Beisitzer gewählt.
Spinde
Mit einem Augenzwinkern ging Kommandant Schellenbauer auch noch auf die Situation im Feuerwehrhaus, dem zeitweiligen „Haus am See“, ein: Die Spinde seien überbelegt und es gebe keinen Platz mehr für weiteres Gerät. „Wir müssen mal an den Feuerwehrbedarfsplan gehen“, kündigte er an.
Bild: Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Innenminister Reinhold Gall (re), ehrt Kommandant Jörg Schellenbauer. Foto: Birgit Riecker