Feuerwehr ist Teamarbeit, und das lernen schon die Jüngsten. In Ilsfeld tun sie dies seit 25 Jahren in der Jugendfeuerwehr. Ab Herbst dürfen dann auch Kinder ran. Den 25. Geburtstag der Jugendfeuerwehr, die frische Optik des Feuerwehrhauses und den Start der Kindergruppe in der Jugendfeuerwehr: All dies soll diesen Samstag und Sonntag im Feuerwehrhaus und im Hof gefeiert werden.
„Feuerrot“, in genau diesem Farbton, leuchtet das Gebäude neuerdings. „Das fällt auf, sticht ins Auge“, sagt Steffen Heber dazu. Positive Kommentare hat der Ilsfelder Kommandant zum Facelifting gehört. Die Fenster waren alt, einfach verglast, das Gebäude stammt aus dem Jahr 1972. Lange Zeit war die Kawag drin, ab 2004 die Feuerwehr.
Auch wenn die Heizung voll aufgedreht war, blieb es kühl − diese Zeiten sind vorbei. Schon die neuen Fenster, die 2016 eingebaut wurden, sorgten für einen positiven Effekt. Jetzt, wo Dämmplatten am Gebäude angebracht sind, ist Steffen Heber gespannt, wie der weitere Einspar-Effekt aussieht. In einem leichten Grauton ist die Fahrzeughalle gestrichen. Der Posten Fassadensanierung kostet rund 165 000 Euro. Mit rund 40 000 Euro fördert der Bund mit dem kommunalen Investitionsförderungsgesetz das Projekt. Aus dem Landessanierungsprogramm gibt es ebenfalls Mittel.
Personalstärke Das Feuerwehrhaus ist jetzt soweit in Ordnung, und zufrieden zeigt sich der Kommandant auch beim Thema Personalstärke. Im Anschluss an die Vorführung der Jugendfeuerwehr am Sonntag gibt Steffen Heber den Startschuss für die Gründung einer Kindergruppe in der Jugendfeuerwehr. Acht Betreuer in der Jugendfeuerwehr und beim Spielmannszug halten der Feuerwehr künftig die Stange. Drei werden sich bei der Kindergruppe engagieren.
Wie der Kommandant ist auch F. Vogt über die Jugendfeuerwehr in die Feuerwehr gekommen − „damals sind die Jungs auf dem Dorf alle zur Jugendfeuerwehr, das war normal“, berichtet der Jugendfeuerwart. Seit 2000 ist der Schozacher in der 1992 gegründeten Jugendfeuerwehr, seit neun Jahren in der Jugendarbeit tätig, leitet seit viereinhalb Jahren die Jugendfeuerwehr. Dieser gehören 21 Kinder und Jugendliche, im Alter von 10 bis 17 Jahren, an − darunter zwei Mädchen. Aus den Reihen der Jugendfeuerwehr sind auch welche im Spielmannszug aktiv.
Den Ilsfeldern gelingt es, durchschnittlich jährlich zwei bis drei von der Jugend zur Feuerwehr durchzuschleusen. „Da sind wir sehr zufrieden“, sagt Vogt. Wenn sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr alle zwei Wochen freitags ab 18 Uhr treffen, wartet ein interessantes Programm auf sie. Zu 60 Prozent wird Jugendarbeit gemacht, gibt es Spiele, Sitzkreise oder stehen Ausflüge an. Zu 40 Prozent bekommt die Jugend feuerwehrtechnisches Know-How vermittelt, etwa den Aufbau von Fahrzeugen, Einsatztaktiken, Heben und Senken von Lasten, wie man Hydranten findet oder eine Wasserversorgung aufbaut. Die Jugendfeuerwehr nimmt an den Adventure Tours des Kreisfeuerwehrverbands teil − das spornt an.
Ganz nebenbei lernen die Jungen und Mädchen soziale Kompetenz. Ab 16 Jahren besteht die Möglichkeit, parallel zur Jugendfeuerwehr den Ausbildungszug zu besuchen. Kann man noch dazu in die Jugendfeuerwehr? „Jederzeit, jeder ist willkommen“, sagt Vogt. 2015/2016 gab es einen Aufnahmestopp.
Versuche Weil es wichtig ist, Mädchen und Jungen so früh wie möglich zu binden, gibt es landauf, landab immer mehr Versuche, Kindergruppen in der Jugendfeuerwehr aufzuziehen − im Alter von sechs bis zehn Jahren. „Wir haben uns lange Gedanken gemacht, ob wir das wollen“, sagt der Kommandant. Als sich Betreuer meldeten, „haben wir nicht mehr überlegt“, so Heber. Die Kindergruppe soll nach den Sommerferien starten, Infos gibt es bei einem Elternabend − Termine werden im Gemeindeblatt veröffentlicht.
„Teamwork steht bei uns bei uns im Vordergrund“, sagt Heber. Er ist stolz darauf, dass die Wehr keine Nachwuchssorgen hat.
53 Menschen stehen auf der Liste der Aktiven bei der Ilsfelder Feuerwehr (Helfenberg: 21; Schozach: 15). Erstmals gehören sieben Frauen dazu. Mitglieder des Spielmannszugs rücken normalerweise nicht zu Einsätzen aus. Jetzt haben sie eine spezielle Ausbildung durchlaufen und dürfen bestimmte Aufgaben übernehmen − „die sieben zählen mit rein“, sagt Heber.