Sie ist 17 Jahre jung und vertritt fast 260 000 Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet: Julia Schreckenhöfer aus Lauffen ist Sprecherin des Jugendforums der DJF, der Deutschen Jugendfeuerwehr.
„Es gibt für mich fast nichts Wichtigeres im Leben, als die Jugendfeuerwehr“, sagt Julia Schreckenhöfer. Ihre Tante, Jugendfeuerwehrwart in Lauffen, hat Julia mit der Begeisterung angesteckt. Und seit ihrem zwölften Lebensjahr ist sie selber dabei, in einer Gruppe von sieben Mädchen und 21 Jungen. Jeden zweiten Dienstag geht sie zum Übungsabend. Sie mag bei der Feuerwehr einfach alles. „Den Menschen helfen zu können. Und die Kameradschaft.“
Nun hat sie zudem, vor knapp einem Jahr, eine Aufgabe übertragen bekommen, bei der sie auch „etwas bewegen“ kann. Sie ist zur Sprecherin des Jugendforums der DJF gewählt worden. Die Jugendorganisation des Deutschen Feuerwehrverbandes zählt 257 000 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren. Das Forum existiert seit knapp drei Jahren. „Es wurde eingerichtet, um den Jugendlichen mehr Mitbestimmungsrecht im Feuerwehrverband einzuräumen“, erzählt Julia. Es gibt ihnen die Möglichkeit, die Meinung der Basis wiederzugeben und auf Entscheidungen innerhalb der DJF Einfluss zu nehmen. Es versammelt sich zwei Mal im Jahr und setzt sich aus Vertretern fast aller Bundesländer zusammen, die zwei Sprecher wählen. Diese sind - stimmberechtigt - bei den DJF-Ausschusssitzungen dabei und können Vorschläge und Änderungswünsche vorbringen.
Zusammen mit Sebastian Tschenisch aus Magdeburg nimmt Julia Schreckenhöfer dieses Amt derzeit wahr. Weil in Baden-Württemberg noch keine Jugendforen auf Kreis- oder Landesebene existieren, wurde sie von der Landesjugendleitung in das Landesjugendforum entsandt. Für die 17 Jahre alte Praktikantin, die im Herbst eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel antreten wird, war es ein Sprung ins kalte Wasser: Denn gleich auf ihrer ersten Forums-Sitzung wurde sie zur Sprecherin gewählt.
Als ihr bewusst wurde, dass sie damit zur Sprecherin der deutschen Jugendfeuerwehr zur Stimme von einer Viertelmillion Jugendlichen wurde, war es ihr dann doch ein wenig mulmig. „Aber ich wachse mit meinen Aufgaben“, sagt Julia, die nun im ganzen Bundesgebiet unterwegs ist und die Jugendfeuerwehr auf Kreis-, Landes- und Bundesebene vertritt. Und die nun plötzlich Sitzungen organisiert, auf Podiumsdiskussionen Rede und Antwort steht, Reden vor großem Publikum hält, mitzuentscheiden hat über wichtige Belange der DJF oder - auch das ist vorgekommen - mit dem Kanzler ein wenig plaudert.
Ihr wichtigstes Ziel ist es, auch in Baden-Württemberg Jugendforen auf Kreis- und Landesebene zu organisieren. „Ich weiß nicht genau, was man lernt, aber man lernt es“, sagt die Lauffenerin. Ihr Auftreten ist jung, kraftvoll und strahlend. „Nein“, antwortet sie auf die Frage, ob dieses Amt ihr zu mehr Selbstsicherheit verholfen habe, „nein, denn selbstbewusst war ich schon immer!“
Foto: Die Mitarbeit in der Lauffener Jugendfeuerwehr macht der 17-jährigen Julia Schreckenhöfer so richtig Spaß. (Foto: Ulrike Maushake)