Eine ruhige Hand und gute Geschichtskenntnisse braucht Peter Bach, wenn er seine Zinnfiguren bemalt und liebevoll zu Szenen arrangiert. 25 Dioramen mit rund 400 kulturhistorischen Figuren sind seit Dienstag und noch bis zum 19. Oktober von ihm in der Volksbank Möckmühl ausgestellt.
Angefangen hat Bachs Interesse für diese drei Zentimeter großen Metallgestalten, als seine Frau ihm in München einmal ein Biergespann aus Zinn kaufen wollte. Weil dies , wie er berichtete, so schlecht angestrichen war, beschloss er sich selbst zu versuchen. Er kaufte bei Offizinen Rohlinge und machte sich mit Ölfarbe und feinen Rotmarderhaarpinseln ans Werk. Weit über 1000 Figuren hat er inzwischen bemalt.
Sein Thema bei der aktuellen Ausstellung in der Volksbank ist die Entwicklung des Feuerlöschwesens von der Antike bis heute. Als früheste Löschtechnik stellt Bach ein zweispänniges Fuhrwerk mit langen Schwenkarmen, Leitern und Ledereimern von 24 vor Christus dar. Kaiser Augustus hatte damals dem Polizeiobersten Egnatius Rufus den Auftrag erteilt, aus Sklaven und Soldaten eine private Feuerwehrtruppe zu bilden.
Rund 200 Jahre später gehörten zur Ausrüstung Handspritzen, Wassereimer, Einreißhaken, Feuerpatschen und Decken zum Ersticken der Flammen. Die militärisch gedrillten Feuerwehrmänner führten zudem Lanzen, Schlagstöcke und Dolche mit sich, um Aufständische abzuwehren. In der Zeit um 1756 dann wird mangelhafte Löschausrüstung durch Prunk ersetzt. Reichverzierte hölzerne Handdruckspritzen werden von Männern mit Zopfperücke und Haarschleife bedient. Das 20. Jahrhundert bringt die Motorisierung der Löschfahrzeuge und den Einsatz von Drehleitern, Feuerwehrautos und Rüstwagen.
Dass die Ausstellung über das Feuerlöschwesen in der Volksbank Möckmühl präsentiert wird, kommt laut Marketingleiter Herbert Darilek nicht von ungefähr. War doch der erste Feuerwehrkommandant in Möckmühl im Jahr 1863 der selbe Karl Krieger, der 16 Jahre später Mitbegründer und Vorstand der Volksbank in Möckmühl wurde
Bild: Die Zinnfigurenausstellung zeigt die Geschichte der Feuerwehr. (Foto: Dürr)