Im Kindergarten Regenbogen in der Nordheimer Hauptstraße wäre das der Supergau. Die Kinder sitzen im ersten Stock im Essensraum und in der daneben liegenden Küche bricht plötzlich ein Feuer aus. Bis die Gefahr erkannt ist, ist der Fluchtweg über das hölzerne Treppenhaus bereits durch Rauch und Hitze versperrt, ein anderer existiert nicht.
„Hier gibt es ein höheres Gefahrenpotenzial als in den anderen Kindergärten in Nordheim und Nordhausen, deswegen habe ich mir bewusst diesen ausgesucht“, erklärt Bezirksschornsteinfegermeister Karl Wehler. Zum Tag des Rauchmelders überreichte er im Namen der Schornsteinfeger und der freiwilligen Feuerwehr am Freitag an Hauptamtsleiter Jochen Schmidt sieben der kleinen grauen Lebensretter für alle fünf Kindergärten der Gemeinde.
„Die werden so schnell wie möglich installiert“, verspricht Jochen Schmidt. In der Hauptstraße wird der bisherige durch zwei neue ersetzt. „Da wir schon einen haben, kennen die Kinder das schon, wenn es auch mal piept, weil die Batterie leer ist“, meint Gruppenleiterin Elke Schneider. Auch sonst wird immer wieder auf vielfältige Weise das Thema Feuer angesprochen, das gleichermaßen fasziniert und abschreckt.
Im vergangenen Jahr waren die vier Elemente Thema, jetzt ist es der Zirkus mit einem Feuerspucker. „Dazu haben wir uns auch einen Film zusammen angesehen.“ Der Kontakt zum Feuer sei wichtig, man könne die Kinder nicht einfach nur fernhalten.
Die Rauchmelder werden nun in der Küche und im Treppenaufgang installiert. Möglichst weit oben, weil der graue Dunst nach oben zieht. Sollte dann wirklich mal etwas passieren, sorgen 80 Dezibel dafür, dass es jeder mitbekommt. Für die Misere mit dem Fluchtweg sind bereits Untersuchungen angelaufen. Wehler hatte zum Beispiel eine Rutsche aus einem Fenster des Obergeschosses angeregt. „Wir sind dran, was man da machen kann“, bestätigt Hauptamtsleiter Schmidt.
Bild: „Die werden so schnell wie möglich installiert.“ - J. Schmidt