Interessiert schaut sich der fünfjährige Sebastian Schmidt im großen Feuerwehrauto um. Er ist zwar noch jung, aber bereits begeisterter Feuerwehrmann. Seine großen Vorbilder, die Floriansjünger aus Schwaigern, informierten am Samstag im Rahmen des Landesjubiläums zum "Tag der Feuerwehren".
Vor allem über die Brandverhütung aufzuklären, ist den Wehrmännern wichtig, denn: "Die meisten Menschen ersticken, weil sie das Feuer nicht bemerken", warnt der Feuerwehrmann Jürgen Schuster.
Jürgen Schmidt und seine Familie aus Gammerdingen, die gerade bei der Oma in Schwaigern zu Besuch sind, brennt das Thema buchstäblich unter den Nägeln. "Wir waren schon vorher dafür sensibilisiert, aber man hat ja immer andere Sachen im Kopf", sagt der Vater zweier Kinder.
Und damit das Thema nicht wieder in Vergessenheit gerät, geben die Schwaigerner Wehrmänner Jürgen Schmidt eine Broschüre über Rauchmelder mit.
Dass es bei diesem Thema noch einer Menge Überzeugungsarbeit bedarf, bemerkt auch Markus Wetteskind, seit vielen Jahren aktiver Wehrmann in Schwaigern.
"Hätten sie einen Rauchmelder gehabt, könnten die fünf Leute heute noch leben", berichtet er über eine leider traurige Begebenheit aus dem Feuerwehralltag.
Stefan Baumann aus Schwaigern ist zusammen mit seinen beiden Jungs Moritz und Felix zum Marktplatz gekommen. Die Kinder sind begeistert von den Männern in der Uniform.
Deshalb ist Baumann auch des öfteren bei Übungen als Zaungast mit dabei. "Aber als Polizist hat man keine Zeit dafür, aktiver Feuerwehrmann zu werden", sagt er.
Rauchmelder fehlen in seiner Wohnung gänzlich. "Ich denke, man braucht sie nicht unbedingt", sagt er zu Markus Wetteskind und bezweifelt das zuverlässige Funktionieren dieser kleinen " Lebensretter".
Für den Feuerwehrmann Wetteskind eine unverständliche Aussage. "Deine Kinder sind langsam in dem Alter, in dem sie auch mal Blödsinn machen könnten", gibt er zu Bedenken. Für Stefan Baumann ein Argument, über das er bislang noch gar nicht nachgedacht hat.
Absolut vorbildlich ist dagegen Alma Wolff aus Schwaigern ausgestattet. Die Rentnerin hat in jedem Geschoss einen Rauchmelder und zusätzlich, jederzeit griffbereit, einen Feuerlöscher und eine Brandschutzdecke in ihrem Haus deponiert.
"Das ist ja hervorragend", lobt der stellvertretende Gesamtkommandant, Uwe Schlund. Aber: Weiß sie auch, wie der Feuerlöscher zu bedienen ist? "Da habe ich ein wenig Angst davor", sagt die ältere Dame.
Doch Schlund weiß Abhilfe. Beim Tag der offenen Tür oder bei Aktionen der Brandschutzwoche können genau diese Geräte ausprobiert werden.
Und er überlegt sogar, ob er im Amtsblatt einen Aufruf startet, einen Kurs im Umgang mit diesen Gerätschaften gesondert anzubieten.
Dass der Bedarf für vorsorglichen Brandschutz immer gegeben ist, zeigen die Fotos von den Einsätzen der Feuerwehrmänner, die an den Stellwänden aufgehängt sind. Außerdem informieren die Floriansjünger über Aktionen ihrer Jugendfeuerwehr, wie beispielsweise der Bachpuzete.
Und selbstverständlich können die Besucher an diesem Tag wieder einmal einen Blick ins Feuerwehrauto werfen und sich darüber informieren, wie diese ausgestattet sind.