„26 Kisten sind's.“ Die Stimme Ralf Schneiders schallte weit über den Platz. Spannung bei allen Zuschauern, als der acht Jahre alte Simon Klumbach weit oben auf seinem wackeligen Podest nach der 27. Kiste angelte. Das wagemutige Spiel war Bestandteil des Bonfelder Feuerwehrfestes rund um den 125. Geburtstag.
Der Bierkistenturm schwankte. Doch Simon schaffte es noch, den 27. Behälter unter seinen Po zu schieben, bevor der lockere Aufbau zusammenbrach. Leicht pendelnd hing der Junge nun am Seil der Absturzsicherung, die die Bad Rappenauer Floriansjünger als Demonstrationsobjekt zum Fest ihrer Nachbarn mitgebracht hatten. Als Simons Füße den Boden erreichten, wusste er noch nicht, dass ihm Siegeslorbeer winkte.
An dem heiteren, informativen Wettbewerb machten 35 Kinder, ein Drittel davon Mädchen, mit. „Dass es mein Sohn war, der gewonnen hat, ist reiner Zufall“, sagte der Kommandant Axel Klumbach später bescheiden - aber stolz. Der Chef der Bonfelder Feuerwehr schaute sich zufrieden auf dem Gelände vor der Bislandhalle um. Ganze Familien saßen bei strahlendem Sonnenschein gemütlich an Tischen und Bänken, genossen das kulinarische Angebot und ließen sich über die Arbeit ihrer Wehr informieren.
Begonnen hatte der Tag mit einem sehr gut besuchten ökumenischen Gottesdienst. Danach, so Klumbach, gab es für 170 Männer befreundeter Feuerwehren ein Weißwurstfrühstück. Sehr gut sei von der Bevölkerung das traditionelle warme Mittagessen angenommen worden, so Klumbach. Auch jetzt, am Nachmittag, kamen immer neue Besucher.
Wer beim Bierkistenstapeln zugeschaut hatte, bewunderte anschließend vielleicht die lustigen Fellkameraden am Stand der Teddybär-Freunde. „Wir haben schon lange einen Teddy für kleine Unfallopfer im Rettungswagen“, verriet Axel Klumbach. Jetzt sei die Bestückung mit den drolligen Tröstern auch für alle anderen Bad Rappenauer Feuerwehrfahrzeuge im Gespräch.
Den Bonfelder Michael Hauber zog es dorthin, wo Timo Hofmann dem Publikum erklärte, wie ein Handfeuerlöscher funktioniert - und wie man ihn richtig handhabt. „Man muss schließlich wissen, wie man sich zu Hause selbst helfen kann“, meinte Hauber - und machte auf Anhieb alles richtig.
Hinter der Bislandhalle wartete ein rotglänzender, chromblitzender Fahrzeugpark. Hier zeigten die Floriansjünger, mit welcher Hilfe die Landkreisbevölkerung auch im Katastrophenfall rechnen kann. Große Beachtung fand zum Beispiel der komplette Löschzug, Baujahr 1951, den die Bad Friedrichshaller mitgebracht hatte oder der hochmoderne Einsatzleitwagen aus Neckarsulm. Gleich zweimal musste Timo Hofmann an diesem Tag den Fahrzeugpark erklären.
Foto: Timo Hoffmann zeigte, wie man einen Feuerlöscher richtig handhabt. Bei ihrem Geburtstagsfest gab die Bonfelder Feuerwehr Einblick in ihre Arbeit. (Foto: Christine Weller)