So wie diese Übung abgelaufen ist, bin ich mit eurem Einsatz zufrieden.„ Kommandant Matthias Fried lobte nach der Hauptübung der Pfaffenhofener Feuerwehr die zur Manöverkritik angetretenen Einsatzkräfte. Auch Bürgermeister Dieter Böhringer war von den Leistungen angetan und bescheinigte den Löschmannschaften “hervorragende Einsatzzeiten„.
Kurz nach 16 Uhr heulten am Samstagnachmittag in Pfaffenhofen und Weiler die Feuersirenen. Und schon wenige Minuten später brausten die Löschfahrzeuge mit Blaulicht und lautem Tatütata durch den Ort zum Kelterplatz. Die gemeinsame Hauptübung der beiden Feuerwehrabteilungen aus Pfaffenhofen und Weiler sollte natürlich so realitätsnah wie möglich ablaufen. Dazu gehörte, dass alle zwar den Tag wussten, aber niemand - außer dem Kommandanten und seinem Stellvertreter - die Uhrzeit und das Einsatzszenario. Und wie in der Realität, kam auch eine große Schar von Zuschauern zum Ort des Geschehens.
Ins kalte Wasser Sprichwörtlich “ins kalte Wasser geschmissen„ hat Matthias Fried auch den für die Übung ausgesuchten Einsatzleiter: Timo Kirschner, vor wenigen Wochen erst erfolgreich den Gruppenführerlehrgang absolviert, erfuhr erst beim Überziehen der Einsatzjacke, dass dies seine erste Einsatzleitung wird.
Lichterloh brannte laut Drehbuch beim Eintreffen der Feuerwehr das Dachgeschoss des Wohnhauses in der Keltergasse. Alle Zimmer waren völlig verqualmt und voll dichtem Rauch. Ihre beiden Kinder seien noch im Haus, informierte eine Mutter den Einsatzleiter. Zwei Angriffstrupps, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, wurden deshalb sofort ins Obergeschoss des Hauses beordert, um die Kinder zu suchen. Ein weiterer Trupp brachte derweil die große Schiebeleiter an einem Fenster in Stellung, über die eines der beiden Kinder dann gerettet wurde. Das zweite Opfer musste mit der Trage durchs enge Treppenhaus ins Freie gebracht werden.
Die Weilerer Mannschaft machte bei der Anfahrt Halt an der Zaberbrücke, brachte dort ihre Pumpe in Stellung und kuppelte die inzwischen vom Pfaffenhofener Schlauchtrupp dorthin verlegte Schlauchleitung an. Damit war reichlich Löschwasser am Einsatzort vorhanden, denn schließlich musste ja auch noch das vermeintliche Feuer bekämpft werden.
Hilfeschrei “Kinder verhalten sich im Brandfall oft anders als Erwachsene„, begründete Kommandant Matthias Fried sein Übungsszenario. Statt am offenen Fenster zu stehen und um Hilfe zu schreien, würden diese sich oft auch nur einfach in der Wohnung verstecken. Und tatsächlich, die beiden “Opfer„, Philipp Heinz und Milanka Fried von der Jugendfeuerwehr, schrieen nicht um Hilfe, sondern hatten sich im Kleiderschrank versteckt.
Bild: Mit Löschwasser aus der Zaber bekämpfen die Weilerer und Pfaffenhofener Feuerwehrleute das vermeintliche Feuer in einem Wohnhaus. (Foto: Werner Stuber)