Jedem Beteiligten der Großübung im Wimpfener Gesundheitszentrum war klar: Hoffentlich kommt es niemals zu einem derartigen Ereignis. Und allen wurde ebenso demonstriert, wie wichtig solche realistischen Übungen sind.
Zahlreiche Zuschauer Das sahen auch die zahlreichen Zuschauer so, die den Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehren Bad Wimpfen, Bad Rappenau und des DRK-Ortsvereins Bad Wimpfen verfolgten. Wegen der Größe der Brandlage war auch der Einsatzleitwagen des Landkreises vor Ort. Zwar hat jeder Einsatz seine eigene Problematik und stellt die Helfer vor ständig wechselnde Situationen, das Handwerkszeug muss allerdings erlernt sein, damit es im Ernstfall angewandt werden kann. Und zwar so, dass möglichst Katastrophen vermieden werden wie in Tübingen, wo zwei Feuerwehrleute bei einem Einsatz tragisch ums Leben kamen.
Um 14.30 erhielt Bad Wimpfen den Einsatzbefehl, um 14.34 Uhr traf der Kommandowagen am Haupteingang der SRH-Klinik ein. Dort ist in der Rezeption die Brandmeldeanlage installiert, und die muss zuerst ausgelesen werden, um den genauen Brandort zu lokalisieren.
Erst dann werden Kommandos erteilt und die anrückenden Fahrzeuge zur richtigen Einsatzstelle geleitet.
Das ist bei einem ausgedehnten Klinikkomplex keine leichte Aufgabe, sie setzt Ortskundigkeit und Führungsqualitäten voraus. Auch der DRK-Ortsverein Bad Wimpfen erhielt Alarm und rückte mit Notarzt und vielen Helfern an. Eine umgeworfene Kerze hatte im Osterberg-Bettenhauses einen Brand ausgelöst. Der Bewohner wollte ihn auf eigene Faust löschen, zog sich aber Brandverletzungen zu. Mit einem Handfeuermelder im Flur löste er Alarm aus. Eine Mitarbeiterin der Klinik konnte durch entschlossenes Handeln mehrere Zimmer im Westteil der Klinik räumen lassen. Das verfügbare Klinikpersonal war damit beschäftigt, Panik zu verhindern.
Starker Qualm Der Qualm wurde immer stärker und drang nach außen. Für die Feuerwehr war klar, wegen des starken Rauchs der oberen Fluren war der Einsatz von Atemschutzträgern erforderlich. Vor den Klinikgebäuden wurden die Drehleitern der Feuerwehren Bad Wimpfen und Bad Rappenau in Stellung gebracht. Es galt, vom Feuer und Qualm eingeschlossene Personen aus oberen Etagen zu retten. Erste Verletzte mit Brandwunden wurden mit Rauchvergiftungen und Brandverletzungen ins Freie gebracht, wo sie unverzüglich von den DRK-Helfern übernommen und versorgt wurden.
Rasch waren auch Zelte aufgestellt, um den in Not geratenen Personen eine medizinische Erstversorgung zukommen zu lassen. Trotzdem waren bei der Übung neben sieben Verletzten Personen auch zwei Tote zu beklagen. Deswegen wurde auch der in Notfallseelsorge ausgebildete Torsten Rönisch von der Neckarsulmer Feuerwehr gerufen, der in derartigen Fällen keine leichte Aufgabe hat. Bürgermeister Claus Brechter und Chefarzt Rolf Pauschert zeigten sich beeindruckt von der Übung.
Bild: Feuerwehr und DRK arbeiteten gut zusammen bei der Übung im Bettenhaus der Osterberg-Klinik in Bad Wimpfen. (Foto: Rudolf Landauer)