Dreimal rückte die Leingartener Feuerwehr seit Januar zu einem gelegten Brand aus. Ende Juni schlug der Feuerteufel erneut zu. Eine Gartenhütte ging in Flammen auf, geschätzter Schaden: rund 2000 Euro. Noch gibt es keine Hinweise auf den Täter.
Die Abstände zwischen den Bränden werden kürzer. Die Vermutung wächst, dass es sich um ein und denselben Täter handelt. Vier mal schon legte der Brandstifter in Leingarten Feuer. Zuerst brannten Holzhaufen, dann ein mobiler Hochsitz, zuletzt, am 23. Juni, eine Gartenhütte am Rosenberger. Die Kriminalpolizei ist eingeschaltet.
Rund sieben Wochen zuvor, am 4. Mai, hatte der Täter an anderer Stelle zugeschlagen. „Gegen 21.30 Uhr verständigte uns die Berufsfeuerwehr“, erinnert sich André Göbl, der Kommandant der Leingartener Feuerwehr. Ein Passant hatte Alarm geschlagen. Der Einsatzort war nahe der Leingartener Reithalle. An einem Waldspielplatz stand ein mobiler Hochsitz in Flammen.
„Wir haben die Stelle recht schnell gefunden und den Brand gelöscht“, erzählt Göbl, „ärgerlich war es trotzdem“. Durch den Funkenflug hätten die Flammen auch auf den Wald übergreifen können.
Einen für Mensch und Natur weniger gefährlichen Ort für einen Anschlag suchte sich der Feuerteufel am 8. März. „An dem Tag gab es gleich zwei Einsatzstellen“, sagt Göbl. Brennholzhaufen standen in Flammen. „Einer der beiden Haufen entzündete die Außenwand einer Gartenhütte.“ Zwei Brandherde auf zwei verschiedenen Grundstücken. „Es war offensichtlich, dass es Brandstiftung war.“ Zudem habe vereinzelt noch Schnee gelegen.
Von Brandstiftung musste die Feuerwehr auch am 25. Januar ausgehen, als an dem Verbindungsweg zwischen Eichbottsee und Sportplatz ebenfalls Brennholz in Flammen aufging. „Dabei war es kalt und nass,“ erinnert sich der Feuerwehrkommandant.
Vier gelegte Brandherde innerhalb von sechs Monaten. „Zum Glück waren zu keiner Zeit Personen gefährdet“, sagt Peter Lechner, der Pressesprecher der Polizei. Hinweise auf einen möglichen Täter gibt es bisher nicht. Anders als im August 2003, als ein Brandstifter die Leingartener während der Hitzewelle im August in Angst und Schrecken versetzte und der Wald zwischen Schwaigern und Leingarten für einige Tage gesperrt blieb, liegen die Brandherde in diesem Fall - mit einer Ausnahme - nicht im Wald. „Mit Sicherheit können wir nicht sagen, dass es sich um denselben Täter handelt“, sagt Rainer Köller von der Polizei, „aber ausschließen können wir es auch nicht.“ Parallelen seien, dass die Feuerstellen auch in diesem Jahr außerhalb von Leingarten gelegt würden.
Dreimal brannte vor zwei Jahren der Heuchelberger Wald. Die Feuerwehr vermutete, dass der Täter das Feuer legte und anschließend bei den Löscharbeiten zusah. Auch deshalb seien die Feuerwehrmänner auf dem Weg zum Einsatzort besonders wachsam, erklärt Göbl. „Wir hoffen, dass er irgendwann einen Fehler macht.“
Hinweise erbittet die Leingartener Polizeidienststelle unter Telefon 07131 / 402708.
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Leingarten im August 2003, während der Hitzewelle: Dreimal brannte der Heuchelberger Wald. Dass alle Brände glimpflich abliefen, war der Tatsache zu verdanken, dass die Feuerwehr schnell vor Ort war. (Foto: Archiv)