Vor 40 Jahren wurde das THW in Widdern gegründet. Mit einem Hoffest wurde jetzt am Standort unter der Autobahnbrücke Geburtstag gefeiert.
Zu sehen waren etliche Fahrzeuge und Gerätschaften, wie sie von den etwa 100 ehrenamtlichen Helfern des THW bei Unglücksfällen und Katastrophen eingesetzt werden. Viel Anklang fand bei den kleinen Besuchern vor allem die Schlauchbootschaukel, mit der sie sich hoch hinauf schwingen konnten. „Das Fest ist heut für euch“, dankte der Ortsbeauftragte Olaf Ulmer seinen Männern und Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement. Er erinnerte an die vielen Einsätze.
Sturmschäden Exemplarisch hob er die Beseitigung von Sturmschäden nach „Lothar“ hervor, die Hochwasserhilfe an Oder und Elbe, den Einsatz während der Schneekatastrophe im Münsterland, die humanitären Hilfen in Bosnien, Tunesien und Tschernobyl. Er vergaß aber auch nicht die vielen technischen Hilfeleistungen bei Unglücksfällen und Katastrophen vor Ort und in der unmittelbaren Nachbarschaft; die vielen Behelfsbrücken, die geschlagen wurden und die vielen Unfallsstellen, die ausgeleuchtet werden mussten.
Der Ortsverband wurde 1968 in Möckmühl gegründet. SPD-Landtagsabgeordneter Reinhold Gall erinnerte sich daran, dass damals eine „spannende Zeit“ gewesen sei mit Jugendprotesten, Oswald-Kolle-Aufklärung und Mehrwertsteuereinführung. 1996 übersiedelte man nach Widdern. Hier erhielt der Verband ein modernes Domizil unterhalb der Autobahnbrücke – mit geräumigen Hallen für seinen Fuhrpark und Räumlichkeiten für strategische Planung und Schulung. Mit seinem Umzug wurde er auch in THW Ortsverband Widdern umbenannt, was Bürgermeister Michael Reinert damals wie „einen Sechser im Lotto“ erlebte und ihn auch heute noch „unheimlich stolz“ macht.
Ehrenamt Der Landesbeauftragte des THW, Dirk Göbel, hob den „großen Vorteil“ des Ehrenamtes hervor, „weil man etwas gemeinsam leisten“ könne. Bundesweit engagieren sich rund 80 000 Helferinnen und Helfer und etwa 800 hauptamtliche Mitarbeiter im 1950 gegründeten Technischen Hilfswerk (THW). Im Ortsverband sind es rund 100. „Wenn es das THW nicht gäbe, müsste man es erfinden“, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl.
Einer dieser „Erfinder“ ist das Möckmühler Gründungsmitglied Nummer 008, Karl Ipseitz (77). Er wurde jetzt besonders geehrt. Die vergangenen 40 Jahre seien „ein ständiger Aufbau bis heute“ gewesen, erinnert er sich, und man habe anfangs viel improvisieren, mit gebrauchten Sachen auskommen und auch schon mal ein Werkzeug selber kaufen müssen.
Freunde feiern mit Mit den Widdernern feierten umliegende THW-Ortsverbände und andere befreundete Helfergruppen wie Feuerwehr, Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und die Rettungshundestaffel.
Bild: Jubilar Karl Ipseitz (rechts) mit THW-Chef Olaf Ulmer. (Foto: Heidelind Andritsch)