Ganz im Zeichen des 150-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr stand das vergangene Wochenende in Güglingen. Mit einem Festakt, Schauübungen und dem großen Feuerwehrfest wurde das Jubiläum ausgiebig gefeiert. Zum offiziellen Teil des Festakts am Freitagabend hatten sich über 200 geladene Gäste in der feierlich geschmückten Herzogskelter versammelt.
Neben zahlreichen Ehrengästen aus Wirtschaft, Politik und den Feuerwehrverbänden, begrüßten Bürgermeister Ulrich Heckmann und Kommandant Andreas Conz auch Abordnungen umliegender und befreundeter Feuerwehren. Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte verwies Heckmann auf die sich stark veränderte Aufgabenstellung bei der Feuerwehr: „Aus ehemaligen reinen Brandbekämpfern sind mittlerweile Soforthelfer in Not- und Unglücksfällen aller Art geworden.“ Besonders hob er das ehrenamtliche Engagement aller Feuerwehrangehörigen hervor und zollte ihnen seinen persönlichen Respekt, sowie die Anerkennung und den Dank der Bevölkerung. An Kommandant Conz gerichtet, sagte er: „Sie und ihre Kameraden gehen für das Gemeinwohl buchstäblich durchs Feuer“.
Nachwuchsarbeit Für die Zukunft sah Heckmann die Wehr gut gewappnet und lobte deren beispielhafte Nachwuchsarbeit. „Die Rahmenbedingungen stimmen in Güglingen“, meinte auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, MdL Reinhold Gall. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte Gall neben ihrer Leistungen vor allem das Pflichtbewusstsein und die Kameradschaft. „Kameradschaft ist bei der Feuerwehr kein Begriff von gestern oder vorgestern, sondern wird gelebt“, sagte er.
Für die Festrede trat mit dem Ehrenvorsitzenden der FFW Lauffen, Rolf Friederich, ein absoluter Kenner der Feuerwehrszene ans Rednerpult. Seine informativen Ausführungen gingen zurück bis zu zwei Brandkatastrophen in den Jahren 1670 und 1691 in Brackenheim und führten ins Jahr 1849, in dem Güglingen von einem gewaltigen Feuer heimgesucht wurde. Die Zerstörung von 144 Haupt- und Nebengebäuden und 168 obdachlose Familien waren mit der Auslöser dafür, dass die Gründung uniformierter freiwilliger Feuerwehren gefordert wurde.
Aber erst 20 Jahre später war es soweit und Güglingen bekam seine erste Feuerwehr. Die Entwicklung in den vergangenen 150 Jahren kann detailliert in der Festschrift nachgelesen werden. Seine Ausführungen beendete der Laudator mit der Feststellung: „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr, das ist nicht nur ein dreitägiges Fest. Das bedeutet vielmehr tausendfache Einsatzbereitschaft, tausendfachen Idealismus und tausendfachen Dienst am Wohle des Nächsten.“
Erfreuliches hatte noch Reinhold Gall im Gepäck. Zusammen mit Ulrich Heckmann und Andreas Conz überreichte er Vertretern der Firmen Layher und Haass jeweils die Ehrenplakette „Partner der Feuerwehr“. Mit dieser Auszeichnung werden ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber für die Freistellung ihrer Mitarbeiter ausgezeichnet.
Schauübung Auf dem Rathausplatz erlebten die Besucher am Samstagnachmittag bei einer Schauübung eine Zeitreise durch die Geschichte der Feuerwehr: angefangen vom einfachen Löscheimer bis zur heutigen Hightech-Ausrüstung.
Das Feuerwehrfest am Sonntag wurde zum vollen Erfolg. Unzählige Besucher erfreuten sich den ganzen Tag über am bunten Programm rund ums Feuerwehrmagazin.