Laut tönt das Martinshorn durch den Ort. Doch kein Grund zur Sorge: Das große rote Löschfahrzeug ist heute nur zum Spaß unterwegs. Mit sieben Kindern beladen, fährt es eine kleine Runde durch die Gemeinde und gibt den Jungen und Mädchen einmal das Gefühl, wie es ist, ein Feuerwehrmann zu sein.
Holzhaus Für Helene Haug (10) ein Muss. „Mit dem Feuerwehrauto zu fahren, ist sehr spannend“, sagt die Zehnjährige. Ihr wird es auf dem Keltergassenfest der Freiwilligen Feuerwehr in Stetten nicht langweilig. Denn neben der Hüpfburg gibts eine Spielstraße, in der man auf Dosen werfen oder mit dem schweren Löschschlauch auf ein kleines Holzhaus zielen kann. „Das Fest macht mir immer riesig Spaß“, sagt Helene und freut sich schon auf den Auftritt ihrer Freundinnen am Abend. Ein bisschen aufgeregt sind Marleen (10) und Elena (8) Wintterle schon. Denn dann stehen sie mit anderen Mädchen und Jungen auf der großen Bühne in der Alten Kelter und führen einen Indianertanz auf. Doch auch für die, die es mit dem Tanzen nicht so haben, gibt es kleine Aufgaben. So beispielsweise bei Leonie Schweizer, Tim Eggensperger und Jana Ströbel am Süßigkeitenstand. Feine Gummischlangen, Schlümpfe und selbst gesammelte Haselnüsse verkaufen die drei. Für Tim und Jana ist es selbstverständlich, mit anzupacken. Schließlich gehören sie schon fest zum Team, gehen regelmäßig in die Kinder- und die Jugendfeuerwehr.
Doch nicht nur der Nachwuchs ist eingespannt. Auch die erwachsenen Feuerwehrleute bieten eine humorvolle Tanzdarbietung. Das hat in Stetten bereits Tradition.
Lob Seit über 20 Jahren wird das Keltergassenfest von den Floriansjüngern organisiert. Abteilungskommandant Maik Widowski ist das gute Miteinander und die Kameradschaft sehr wichtig. Denn: Im Ernstfall müssen sich die 44 aktiven Männer und Frauen zu 100 Prozent aufeinander verlassen können. So erst die vergangenen Tage beim Einsatz an der Jagst. Widkowski: „Die Zusammenarbeit auch mit den Abteilungen der Gesamtwehr Schwaigern und der Kameraden aus Eppingen ist zu loben.“ Mit gemeinsamer Kraft wurde die Umweltkatastrophe (wie berichtet) eingedämmt. Das Jagstwasser sei hier wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Widowski und sein Team wollen mit dem Fest auch auf sich aufmerksam machen: Der fehlende Nachwuchs sei nicht nur hier ein Problem. „112 Was, wenn keiner kommt?“, lautet die Initiative, bei der die Feuerwehren im Stadt- und Landkreis Heilbronn zurzeit auch mit Plakaten Kinder und Jugendliche ermutigen möchten, bei den Floriansjüngern einzusteigen. Eine gute Sache, meinen die Besucher Werner Schilling und Werner Schmitt. Zum Keltergassenfest kommen beide gerne. Und bei Bananen-Sahne-Kuchen und einem Kaffee lässt es sich gut aushalten.
Bild: Hier können sich die Kinder wie ein Feuerwehrmann fühlen. Beim Keltergassenfest gibt es für die Kleinen Spritztouren mit dem Löschfahrzeug. Foto: Jacqueline Muth