Neben dem Alltagsgeschäft halten derzeit Meldungen über aufgeplatzte Wasserleitungen und festgefrorene Schwäne die Feuerwehr Heilbronn auf Trapp. Die eisige Kälte trägt dazu bei, dass reihenweise mit Wasser gefüllte Leitungen einfrieren und regelrecht aufgesprengt werden. Süßwasser gefriert bekanntlich bei Temperaturen um die 0 Grad Celsius. Während fast alle Stoffe beim Abkühlen stetig schrumpfen, verhält sich Wasser anders. Bis zu einer Temperatur von 4 Grad Celsius verringert sich sein Volumen ebenfalls. Bei einer weiteren Abkühlung nimmt der Rauminhalt jedoch wieder zu. Aufgrund dieser sogenannten Anomalie des Wassers, kann es zu einer Ausdehnung bis zu 10% kommen, was das Aus für die meisten eingefrorenen Wasserleitungen bedeutet. Teilweise tritt das Wasser sofort aus den geplatzten Leitungen aus. Meistens aber kommen die Schäden erst bei Tauwetter zum Vorschein und die Folgen können kostspielige Wasserschäden sein. Seit Beginn der Kältewelle musste die Feuerwehr Heilbronn bereits 20 Mal zu frostbedingten Wasserschäden ausrücken. Diese Zahl wird sich sicherlich mit steigenden Temperaturen ebenfalls noch nach oben bewegen.
Grundstückseigentümer sollten mit Beginn der kalten Jahreszeit unbedingt vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Wasserleitungen treffen. Grundsätzlich wird empfohlen, alle Leitungen, welche im Winter nicht benötigt werden, abzustellen und zu entleeren. Besonderes Augenmerk ist auch auf die Wasserzähler zu richten. Frostgefährdete Wasserzähler, Leitungen und Behälter können mit entsprechendem Isoliermaterial, Lappen oder aber auch mit Rohrbegleitheizungen vor dem Ein- und Auffrieren geschützt werden. Ungeheizte Kellerräume oder auch unbewohnte Neubauten geraten gerne in Vergessenheit. Gerade hier müssen Türen, Öffnungen und Fenster gegen die Kälte sorgfältig abgedichtet werden.
Zugefrorene Flüsse und Seen bewegen derzeit auch viele Bürger dazu, festgefrorene Schwäne der Feuerwehr zu melden. In der Regel frieren die Tiere aber nicht fest, sondern sitzen nur auch auf dem Eis ganz still, um Energie zu sparen. Gerade deshalb sind hier vermeintliche Rettungseinsätze fehl am Platze. Viel wichtiger ist es die Tiere nicht aufzuscheuchen, da sie hierdurch unnötig zusätzliche Kraftreserven verbrauchen.
Auch bei großer Kälte muss man sich keine Sorgen machen, den Wasservögel frieren selbst bei tiefen Temperaturen nicht. Durch dicke Daunen gut geschützt trotzen sie der Kälte. Ein gut gefettetes Federkleid sorgt außerdem dafür, dass das kalte Wasser abperlt und so erst gar nicht an den Körper gelangen kann.
Enten und Schwäne bekommen auch keine kalten Füße im Wasser, denn diese haben sie von Natur aus schon. Das stört die Tiere aber überhaupt nicht, da sich die Natur hier einen genialen Trick ausgedacht hat. Über eine Art Wärmetauscher gelangt nur kaltes Blut in die Füße, so dass diese kalt bleiben und hierdurch keine wertvolle Energie aus dem Körper verloren geht.
Deshalb hier nochmals der Hinweis: Gut gemeint ist eher schädlich, den die Tiere brauchen ihre Ruhe und wollen nicht gestört werden. Nur bei optimaler Einteilung der Energieressourcen, sind auch strenge Winter mit knappen Nahrungsmitteln kein Problem.