Am frühen Donnerstagabend fahren in großer Eile Feuerwehrfahrzeuge durch die Beilsteiner Hauptstraße. Mit Blaulicht und Martinshorn bahnen sie sich ihren Weg durch den Feierabendverkehr in die Dammstraße. In einem leerstehenden Wohnhaus ist in mehreren Zimmern Feuer ausgebrochen. Kommandant Bernd Kircher hat für diese Übung das Brandszenario mit bengalischem Feuer dargestellt. Er ist auch in der Rolle des Nachbarn, der den Notruf wählt.
Stumme Alarmierung „Der Einsatzbefehl an die Wehr kommt nach 18 Uhr nur über die stumme, über Funk verbreitete Alarmierung“, erklärt er. Also ist kein Sirenengeheul zu hören. Wie lange wird es dauern, bis die Löschfahrzeuge ankommen? Nach acht Minuten trifft der Mannschaftswagen mit Einsatzleiter Rainer Heidinger ein. Zwei Minuten später ist das große Tanklöschfahrzeug mit 2500 Liter Wasser an Bord da. Das Löschgruppenfahrzeug und der Gerätewagen folgen wenige Minuten danach. Die Anfahrt gestaltet sich schwierig, da die Straße in einer Sackgasse mündet.
Einsatzleiter Rainer Heidinger gibt das Szenario an die Löschmannschaft aus: „Eine Person wird im Haus vermisst.“ Ein Atemschutztrupp dringt schnell in das verqualmte Haus vor. Es gilt keine Zeit zu verlieren. „Die vermisste Person ist geborgen“, meldet der Einsatzleiter kurz danach.
Die Wehrleute kennen ihre Tätigkeiten genau. Schlauchtrupp und Maschinist kümmern sich um das Löschwasser. Ein B-Schlauch verbindet bald Löschfahrzeug und Verteiler. Ein nahe gelegener Hydrant stellt die Wasserversorgung sicher. Der Angriffstrupp hat das Feuer im Wohnhaus schnell gelöscht. Mit einem großen Ventilator wird der Rauch aus den Wohnräumen geblasen. Danach kann sich der Einsatzleiter einen Überblick über die Lage verschaffen. „Feuer schwarz“, kann nach einer halben Stunde Kommandant Kircher melden, das heißt nichts brennt mehr.
Mit 30 Mann ist die Feuerwehr im Einsatz. „Das waren überwiegend junge Kameraden, die nach der Grundausbildung zum ersten Mal den Ernstfall übten“, sagt der Kommandant. Er sei zufrieden mit dem Ausbildungsstand. „Die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort ist mit unter zehn Minuten akzeptabel.“
Analysieren Dass sich die Zufahrt schwierig gestaltet, damit müssten die Fahrer fertig werden. Für den Kommandanten und die gesamte Mannschaft gilt es, bei den Übungsabenden den Verlauf zu analysieren. Man müsse vor allem sehen, wo Abläufe noch zu verbessern seien, so Kircher.