Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Jubiläumsjahr mit historischer Ausstellung gestartet

Brackenheimvon Volker Lang, KFV-Medienteam

Die Freiwillige Feuerwehr Brackenheim hat ihr Jubiläumsjahr mit der Eröffnung einer historischen Ausstellung im Stadtarchiv eröffnet.

Am 6. Juni ist es 150 Jahre her, dass sich in Brackenheim 105 Freiwillige gefunden haben, als es darum ging eine Feuerwehr ins Leben zu rufen. Sie haben sich damals auf 9 Jahre verpflichtet.

Bürgermeister Rolf Kieser konnte rund 80 Gäste zur Ausstellungseröffnung begrüßen. Er konnte von einer bewegten, aber auch spannenden Zeit berichten. Die älteste Urkunde in der Ausstellung ist nahezu 400 Jahre alt und regelte damals das Feuerlöschwesen in Brackenheim. 1691 wurden bei einem Großbrand insgesamt 112 Gebäude zerstört. 1859 wurde schließlich die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Im Dritten Reich gab es zeitweise auch eine Pflichtfeuerwehr. 1946 erfolgte, dann mit Genehmigung der amerikanischen Besatzungsmacht, die Neuaufstellung der Wehr. Die nächste Herausforderung kam mit der Gemeindereform 1972. Heute besteht die Wehr aus 9 Löschzügen mit 192 Aktiven in 8 Stadtteilen.

Die Archivarin der Stadt Brackenheim, Frau Dr. Isolde Döbele-Carlesso, stelle exemplarisch einzelne Objekte und Textdokumente vor, zwischen denen teilweise sogar eine direkte Beziehung besteht. Interessant sind zum Beispiel Dokumente mit Beschwörungsformeln und Feuersegen, die Gebäude vor Feuer schützen sollten. Insgesamt finden sich 140 Objekte in der Ausstellung, von der kleinen Medaille, die an ein Jubiläum erinnert bis zur pferdebespannten Saugspritze. Humorvoll versuchte Döbele-Carlesso den Beschaffungswert von Objekten auf eine vergleichbare Größe zu bringen. Was bietet sich da in Brackenheim besser an als Wein. So musste für die 1843 gekaufte Saugspritze 680 Gulden bezahlt werden. Umgerechnet auf den damaligen Preis für einen Liter, entsprach das 8.200 Liter Wein. Die knapp 20 Jahre später gekaufte Handspritzer kostete 210 Gulden, in Wein umgerechnet 3.500 Liter. Als letztes ging noch das 1952 beschaffte LF 15 in die Vergleichsrechnung ein. Es kostete 34.100 DM, in Wein umgerechnet 13.000 Liter.

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr, so Döbele-Carlesso, sind ein Stück Stadtgeschichte, aber auch ein Stück Sozialgeschichte.

Die Ausstellung ist im Jubiläumsjahr zu den verschiedensten Termin geöffnet.

Fotos: Volker Lang