Gleich zweimal feiert die Treschklinger Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr ihren 75. Geburtstag. Einmal am kommenden Wochenende mit Festakt und buntem Programm, und dann an Christi Himmelfahrt vor dem Feuerwehrhaus. „Wir haben im Vorfeld entschieden, dass das Jubiläum auf unser Dorf zugeschnitten sein soll“, erzählt Abteilungskommandant Jürgen Harrer.
Festakt Deshalb wurden zum offiziellen Programmpunkt neben dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn, Innenminister Reinhold Gall, Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen, Kreisbrandmeister Uwe Vogel und Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch geladen. „Der Festakt in der Kirchberghalle muss einfach sein. Neben den Grußworten unserer geladenen Gäste haben wir verschiedene Programmpunkte, der Musikverein Grombach sorgt für Unterhaltung“, so Harrer.
Nach dem Feuerwehrgottesdienst am Sonntagmorgen wird es ein Weißwurstfrühstück geben. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Heinsheim sorgt für die musikalische Umrahmung, während am Nachmittag Vorführungen in Sachen Feuerwehrtechnik auf dem Programm stehen. „Im Mai feiern wir dann mit der Bevölkerung dort, wo wir zu Hause sind. Wir haben an Himmelfahrt alle Altersmannschaften eingeladen, die mit Musik unterhalten, für abends haben wir für die jüngeren Besucher einen DJ aus dem Ort verpflichtet“, blickt Harrer voraus und schickt hinterher: „Dafür wünschen wir uns natürlich schönes Wetter, weil wir draußen feiern wollen.“
Ob das Jubiläum das letzte größere Fest der Abteilung ist, kann Harrer noch nicht sagen. „Ende Dezember waren je zwei Kameraden aus Fürfeld, Bonfeld, Bad Rappenau und von uns in Klausur. Wir haben uns verschiedene Fusionswehren angeschaut, mit den Verantwortlichen gesprochen, uns informiert, was wir beachten müssen, wenn wir eine Abteilung bilden wollen“, sagt der Kommandant. Noch gebe es keinen Startpunkt für eine Fusion.
Während das mögliche Ende der selbstständigen Abteilung Treschklingen in den Sternen steht, sind die Anfänge klar. „Wir feiern zwar das 75. Jubiläum“, meint Ehrenabteilungskommandant Helmut Schön. Im Zuge seiner Recherchen für das Festbuch hat er aber herausgefunden, dass schon Mitte des 19. Jahrhunderts eine Art Löscheinheit vorhanden sein musste. „Bereits im Jahre 1859, so wird beim großen Brand zu Neckarbischofsheim berichtet, war die Treschklinger Spritze im Einsatz.“ Dieser Bericht lege nahe, dass es schon damals in irgendeiner Form eine Feuerwehr gegeben haben muss. Außerdem steht in einem Bericht aus dem Jahr 1928, dass „die Löschmannschaft aus vier Obmännern und 50 Mann Mannschaft bestand“.
Einsätze Während die Wehr in früheren Zeiten hauptsächlich zu Bränden gerufen wurde, mussten Schön und Harrer lange überlegen, wann es zum bislang letzten Feuer kam. „Das war ein Rübenvollernter, der auf einem Feld außerhalb des Orts umgekippt und in Brand geraten war“, schildert Harrer. Während das Hinterteil des Geräts abbrannte, „konnten wir die Fahrerkabine und die Technik retten“.
Bild: Kommandant Jürgen Harrer feiert mit seinen Kameraden am kommenden Wochenende das 75-jährige Bestehen der Feuerwehr in Treschklingen. (Foto: Nicole Theuer)