Drei Jahre lang wurde geplant, besprochen und organisiert. Jetzt ist es soweit, die Jugendfeuerwehr in Hardthausen ist fester Bestandteil der Floriansjüngerschaft. 32 Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren haben sich gemeldet und wurden jetzt komplett neu eingekleidet.
"Wir haben Aufnahmestopp", stöhnte Berthold Wirth, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hardthausen. "Nicht weil wir nicht mehr Jugendliche wollen", sondern weil sonst keine sinnvolle Beschäftigung mehr möglich sei. Die Gruppen werden zu unübersichtlich, immerhin sind alle Kids und die Jugendlichen Anfänger.
Warum sie mitmachen? Dominik Gärtner findet's einfach cool. Marvin Stahl, Michael Apfelbach, Marc Ost und Vitali Glaser meinen, "es macht halt Spaß". Benny Seebold hat sich gemeldet, weil sein Bruder auch dabei ist und Sven Beck hat sich vorgenommen, viel zu lernen.
Sandra Ehrlich, zusammen mit Carolin Küstner in die "Jungmännerdomäne" eingebrochen, betont, sie sei nicht wegen der Jungs da, sondern weil ihr Vater auch Feuerwehrmann sei und sie sich vorstellen könne, dass es ihr genauso Spaß macht wie den Jungen.
Die Abteilungswehren Lampoldshausen, Kochersteinsfeld und Gochsen stellen je einen Betreuer. Steffen Köhnlein, Jochen Steeb und Bernd Herold haben den quirligen, lernbereiten Haufen übernommen. Die Ausbildung kann nach ihrer Ansicht vorerst nicht als eine solche bezeichnet werden. Die drei ehrenamtlichen "Pauker" nennen ihre Tätigkeit Grundlagenvermittlung.
Am 10. Oktober des vergangenen Jahres war die Gründungsversammlung, inzwischen wurden schon die Jugendchefs gewählt. Der 16 Jahre alte Daniel Müller wurde Jugendsprecher, ihm zur Seite stehen der 17-jährige Michael Dörfle und der 15 Jahre alte Tilmann Kurz. Das verantwortungsvolle Amt des Jugendkassiers hat Axel Wolf übernommen.
Jochen Steeb legte die Ziele der drei Erwachsenen dar. Die Einweisung in das technische Gerät und die Fahrzeuge sei wichtig. Des weiteren werden eine Erste Hilfe-Ausbildung und Funkübungen folgen. Das Standrohr aufstellen und am Ende auch die Schläuche pflegen und aufwickeln, gehört genauso dazu. Aber auch Lernspiele kommen nicht zu kurz.
Daniel Müller und seine Vertreter ergänzen aus Sicht der Jugend: " Wir wollen Spaß, Erfolg und Kameradschaft." Auch das Zusammenhelfen sei wichtig. Müller selbst wünscht sich irgendwann mehr Disziplin, da ist er strenger als die drei Erwachsenen. Der junge Feuerwehrmann ist sicher: "Wenn wir bei den Wettkämpfen mitmachen, werden wir beweisen, dass wir ein Team sind".
Berthold Wirth zeigte sich begeistert von der unproblematischen Weise, wie alles verwirklicht wurde. Gemeinderat, Feuerwehr und insbesondere auch Bürgermeister Harry Brunnet zogen alle an einem Strang. Für die jungen Floriansjünger wurde nicht irgendetwas gekauft, sondern alle wurden neu eingekleidet.
4500 Euro hat sich Hardthausen die Uniformen kosten lassen. Wenn die Kids 18 Jahre alt werden, können sie die Uniformen der "Großen" anziehen, dann kann es in die richtigen Einsätze gehen.