Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Jetzt rollt die Hilfswelle der Feuerwehren bundesweit

von www.feuerwehr.de

Hochwasser: 22 500 Kräfte im Einsatz - Größte Überlandhilfe seit WaldbrandkatastropheRettungsboote, Tauchpumpen, Löschfahrzeuge, leistungsstarke Aggregate und mobile Schutzdämme - Deutschlands Feuerwehren unterstützen ihre Kollegen in den Hochwassergebieten jetzt aus allen Teilen der Republik mit Material und Spezialisten. "Bei den Feuerwehren rollt eine beispielhafte Hilfswelle, die sich vor allem seit gestern kontinuierlich aufgebaut und jetzt ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat", sagt Ralf Ackermann, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). "Trotzdem steht genug Personal zur Ablösung dieser Kräfte in den nächsten Tagen und für neue Einsätze zur Verfügung. Die Zahl der Hilfsangebote ist beeindruckend."

Rund 21 500 Männer und Frauen der örtlichen Feuerwehren und der zur Hilfe gerufenen Nachbarfeuerwehren sind in den Hochwassergebieten in Bayern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen überwiegend seit Tagen im Dauereinsatz, um Menschen zu retten und per Boot zu versorgen, Hochwasserschutzanlagen zu verstärken, Schäden zu beseitigen und überflutete Gebäude leer zu pumpen. Die Feuerwehren stellen durch ihr additives System damit das mit Abstand größte Kontingent an Einsatzkräften. Nach einer Erhebung des Deutschen Feuerwehrverbandes sind außerdem weit mehr als 1000 Feuerwehrleute aus nicht betroffenen Gebieten in den Hochwassergebieten. Hauptziel der größten Überlandhilfe seit der Waldbrandkatastrophe von 1975 ist der Raum Dresden.

Größere Bereitschaften mit bis zu 250 Einsatzkräften fuhren unter anderem aus Berlin, Hamburg, Hessen und Schleswig-Holstein nach Sachsen. Aus Rheinland-Pfalz kam ein Kontingent von mehr als 20 Booten, aus Mecklenburg-Vorpommern mit anderem Spezialgerät auch ein Kettenfahrzeug. Auch selbst vom Hochwasser betroffene Länder wie Brandenburg und Bayern schickten noch nicht eingesetzte Einheiten nach Sachsen.

"Bei aller Dramatik zeigt diese Hochwasserkatastrophe, dass das flächendeckende System der Berufs-, Werks- und Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland leistungsfähig und effektiv ist. Der weit überwiegende Teil der eingesetzten Kräfte sind freiwillige Feuerwehrleute aus den örtlichen Wehren. Hier ist ehrenamtliches Engagement echte Hilfe für den Nächsten", sagt DFV-Vizepräsident Ackermann. Die derzeitige Lage dokumentiere auch die besondere Solidarität der Feuerwehren untereinander.

An die Politik appellierte Ackermann, dieses System nachhaltig leistungsfähig zu erhalten. Unter dem Spardruck der Kommunen gäbe es vielerorts Bestrebungen, die flächendeckende Gefahrenabwehr auszudünnen. Ackermann: "Dies kann nicht nur zu empfindlichen Qualitätseinbußen bei alltäglichen Bränden und Unglücken führen ? bei einer Katastrophe des jetzigen Ausmaßes sind die Feuerwehren Rückgrat schneller Hilfe an jedem Ort und damit die stärkste Säule des deutschen Katastrophenschutzes. Sie sind unverzichtbar."