Ein Schrecken fuhr den Langenbrettacher Bürgern durch die Glieder. Die Sirenen in den drei Ortsteilen meldeten Feueralarm. Die an den Magazinen in Langenbeutingen und Brettach eintreffenden Floriansjünger erfuhren: Die Brandmeldeanlage des Reiterhofes Küffner in Neudeck hatte ausgelöst.
Nur Kommandant Jürgen Streeb, Abteilungskommandant Gerhard Kubach, Bürgermeister Tilman Schmidt und natürlich die Familie Küffner wussten Bescheid von dieser Übung.
Als der Alarm in der Feuerleitzentrale um 19.08 Uhr einging, wurden die Wehrmänner der Brettachtalgemeinde durch die Sirenen und durch die Funkmeldeempfänger alarmiert.
In Brettach, so Jürgen Streeb, war laut Einsatzprotokoll schon um 19.09 Uhr der erste Spritzenmann am Magazin und machte die Tore auf.
Der Mannschaftstransporter rückte um 19.13 Uhr ab, das Löschfahrzeug nur eine Minute später. Die Brettacher erreichten um 19.16 Uhr und um 19.19 Uhr den Brandort. Die Langenbeutinger waren, örtlich bedingt, natürlich noch schneller.
Streeb war sehr zufrieden. Fast alles klappte gut in der Anfangsphase und auch vor Ort packten die insgesamt 44 Feuerwehrmänner gemeinsam an. Noch nie fand eine derartige Übung auf dem Reiterhof statt. Die beiden Kommandanten waren jedoch der Meinung, dass diese dringend notwendig war.
In der Reiterhalle finden oft Veranstaltungen mit bis zu 1000 Gästen statt. "Die Langenbeutinger starteten nach der unabdinglichen Personensuche im Gebäude den Löschangriff von vorne. Die Brettacher kümmerten sich um die Hinterseite." Jürgen Streeb erklärte militaristisch korrekt die Vorgehensweise seiner Mannschaften.
Wichtig für alle war auch das Einbeziehen der beiden Löschwassertanks des Reiterhofes. Im Ernstfall müssen die Wehrleute wissen, wo diese sind. Ein 5000-Liter-Gastank stand da herum.
Sofort wurde die hochexplosive Apparatur mit Löschwasser gekühlt. Überall lag Stroh und Heu, in Rollen oder zu Ballen gepresst, was zusätzliche Gefahrenherde bedeutet. Dass der Atemschutz bei einem solchen Feuer äußerst wichtig ist, versteht sogar der Laie. Schwierig war auch die Tageszeit.
Zuerst war es hell, während des Einsatzes wurde es aber dunkel und Strahler mussten aufgebaut werden. Einen kleinen Einblick in die Problematik für die Löschteams während Veranstaltungen bekamen alle Akteure. Vor dem Gebäude parken die Autos der in der Regel zahlreichen Gäste und Reiter.
Außerdem müssten bei einem tatsächlichen Brand auch die Pferde evakuiert werden. Von den hunderten von Menschen, die im Falle einer Veranstaltung in Panik im Weg stehen oder herumrennen ganz zu schweigen.