Innenminister Heribert Rech: "Die stabilen Mitgliederzahlen sind ein wichtiger Garant für die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr im Land"
"Das Ehrenamt bei der Feuerwehr hat nichts von seiner Attraktivität eingebüßt, und die Menschen in Baden-Württemberg schätzen dieses Engagement. Dass sich der demographische Faktor der Bevölkerungsentwicklung bei der Feuerwehr nicht so deutlich bemerkbar macht wie in anderen Bereichen der Gesellschaft, ist eine erfreuliche Entwicklung und ein Beleg für die Wertschätzung dieser modernen und gut ausgebildeten Organisation." Das sagte Innenminister Heribert Rech am Donnerstag, 10. Juni 2010, in Stuttgart bei der Vorstellung der Feuerwehrstatistik für das Jahr 2009.
Stabile Mitgliedszahlen seien neben der professionellen Ausbildung ein wichtiger Garant für die Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit der Feuerwehr. Deshalb sei es besonders erfreulich, dass sich der Trend der vergangenen zwei Jahre auch im Jahr 2009 fortgesetzt habe: Die Zahl der Feuerwehrangehörigen sei im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht um knapp ein Prozent angestiegen (2008: 109.385). Im vergangenen Jahr seien 110.355 Frauen und Männer in den Gemeindefeuerwehren im Einsatz gewesen, 108.488 davon als ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den Freiwilligen Feuerwehren und 1.867 als hauptberufliche Feuerwehrkräfte. Dazu kämen 6.273 Feuerwehrangehörige bei den 167 Werkfeuerwehren im Land, davon 1.049 hauptamtliche Kräfte.Bei den weiblichen Feuerwehrangehörigen habe sich die Zahl der Aktiven im Vergleich zum Vorjahr sogar um fast neun Prozent erhöht (von 3.862 auf 4.202). Der Frauenanteil liege somit bei 3,8 Prozent.
Erfreulich sei die Entwicklung auch bei den Jugendfeuerwehren. In Baden-Württemberg seien mittlerweile 28.692 Kinder und Jugendliche in 998 Gruppen aktiv. Der Anteil der Mädchen betrage dabei 13,7 Prozent.
Bei insgesamt 96.488 Einsätzen seien im vergangenen Jahr 6.975 Personen gerettet worden, 77 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Einsätze und Alarmierungen sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als fünf Prozent zurückgegangen (2008: 102.048) und habe sich auf das Niveau der Jahre ohne besondere Ereignisse wie Orkan oder Vogelgrippe eingependelt. Im Bereich sonstige Einsätze, Tiere, Insekten hätten diese besonderen Einsätze in den Jahren 2006 und 2008 deutlich höhere Einsatzzahlen verursacht. Die 41.528 Einsätze im Bereich technische Hilfeleistung (Einsätze bei Verkehrsunfällen, bei Unfällen mit Gefahrstoffen oder bei Unwetterschäden) seien leicht zurückgegangen (2008: 42.642). Die Technischen Hilfeleistungen würden im Bezug auf die Gesamtzahl der Einsätze und Alarmierungen einem Anteil von 43 Prozent ausmachen, was in etwa dem Vorjahresniveau entspreche.
Die Brandeinsätze seien im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen von 17.623 (2008) auf 17.226, darunter 974 Großbrände (2008: 1004). Die Brandbekämpfung als klassische Aufgabe der Feuerwehren liege mit einem Anteil von rund 18 Prozent an zweiter Stelle des gesamten Einsatzspektrums.
"Die sinkende Zahl der Feuerwehreinsätze bedeutet leider nicht automatisch, dass die Einsätze mit weniger Gefahren verbunden sind und die Zahl der Unfälle ebenfalls abnimmt. Gerade deshalb danke ich den Frauen und Männern für ihr beispielhaftes Engagement, ihren Idealismus und ihr hohes Maß an Pflichtbewusstsein im Einsatz für die Mitmenschen. Die Menschen im Land können sich auf ihre Feuerwehr verlassen",sagte Rech. Die Unfallstatistik 2009 verzeichne trotz rückläufiger Einsatzzahlen eine Zunahme bei den verletzten Feuerwehrangehörigen um fast vier Prozent auf 1.677 Personen (2008: 1616), ein Feuerwehrmann kam im Dienst ums Leben. "Dieser tragische Unfalltod eines Feuerwehrmannes bei einem Hochwassereinsatz in Korntal-Münchingen hat das Land ganz besonders erschüttert",so der Innenminister.
ZusatzinformationenWeitere Informationen im Internet unter:www.im.baden-wuerttemberg.de (unter "Feuerwehr")www.jugendfeuerwehr-bw.dewww.rauchmelder-lebensretter.de
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg