Auf ein durchschnittliches Einsatzjahr 2014 blickte Siegbert Uzelmaier, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Nordheim, in seinem Jahresbericht während der Jahreshauptversammlung am 21. Februar zurück. Insgesamt 19 Übungsabende haben für die 59 Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung stattgefunden. Zu Ernstfällen alarmiert wurde man im vergangenen Jahr 24 mal, zwei Einsätze weniger wie im Vorjahr. Gerade einmal fünf Einsätze waren Brände. 16 Mal wurde technische Hilfe geleistet und drei Fehlalarme wurden registriert.
Der größte Einsatz war der Austritt von Kühlschmierstoff (Wasser-/Ölgemisch) in einem Metallverarbeitenden Betrieb, wo während der Nachtschicht ein 1 Zoll Rohr einer Zentralanlage gebrochen ist. Eine für solche Fälle vorgesehene Sumpfpumpe in einem Auffangbereich war vermutlich aus Überlastung ausgefallen. Mittels einer Tauchpumpe und Wassersauger wurde bis zum Beginn der Frühschicht der Schaden eingedämmt. Damit konnte die Produktion weitestgehend wieder aufgenommen werden.
Zwei weitere Hilfeleistungen waren Wasserschäden mit gewöhnlichem Wasser. Insgesamt fünf Mal war das Stichwort „Ölspur“. In einem Fall war es jedoch Dispersionsfarbe die von der Ladefläche eines LKW tropfte. Nach Rücksprache mit der Integrierten Leitstelle, die mit der Kläranlage in Kontakt trat, die ausgelaufene Farbe mit viel Wasser in die Kanalisation spülen. Die längste Ölspur führte von Leingarten bis nach Brackenheim-Hausen. Bei diesem Einsatz war man zusammen mit den Feuerwehren aus Leingarten und Brackenheim im Einsatz. Bei allen Ölspuren waren die Verursacher bekannt, sodass die Kosten nicht von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Fünf Notfalltüröffnungen und eine Türöffnung als Amtshilfe für die Polizei mussten bewältigt werden. Leider kommt es dabei immer wieder vor, das Personen nur noch tot aufgefunden werden können.
Für den Rettungsdienst zur Tragehilfe wurde man zusammen mit der Lauffener Drehleiter zwei Mal angefordert. Ein Handwerker, den man aus seiner misslichen Lage geholfen hat ist heute wieder Arbeitsfähig, eine weitere Person verstarb leider kurz nach der Rettung im Krankenhaus.
Unter den Brandeinsätzen waren vier Kleinbrände und eine Nachschau nach einem bereits gelöschten Brand.
Weiterhin gab es vier Fehlalarme.
Um für die Einsätze gerüstet zu sein ist es neben dem Übungsdienst auch notwendig das bei Lehrgängen das notwendige Wissen erworben wird. Mehrere Kameradinnen und Kameraden „drückten dazu die Schulbank“ bei Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene.
Jugendwart Tobias Stopper berichtete über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen, die sich alle zwei Wochen Dienstagabends treffen, gingen unter anderem gemeinsam ins Aqua-Toll, kletterten in der Kletterarena und im Waldseilgarten, sammelten Anfang Januar die ausgedienten Christbäume ein, halfen bei der Ausrichtung des Familienfestes der Firma Schneider, nahmen erfolgreich an der Jugendflamme Teil II teil und veranstalteten einen Spieleabend. Nachdem das alte LF 8 die Fahrzeughalle für den GW-T verlassen musste wurde ein Rollwagen „Jugendfeuerwehr“ in Eigenleistung aufgebaut. Zusammen mit dem Rollwagen „Tragkraftspritze“ steht auf dem GW-T aufgeladen quasi ein vollwertiges TSF (ein kleines Löschfahrzeug) für die Jugendübungen zur Verfügung. Zahlreiche Spenden konnten entgegengenommen werden, dafür noch einmal Danke!
Der Personalstand stieg mit 59 Personen zum Vorjahr um eine Einsatzkraft. Zwar verließ eine Person wegen Wegzug aus Studiumgründen die Einsatzabteilung, jedoch kam mit Sergen Tuncelli ein Kamerad als Übernahme aus der Jugendfeuerwehr hinzu. Ein Zuzug eines bereits ausgebildeten Feuerwehrmanns aus Brackenheim-Stockheim verstärkt nun in Nordheim. Auch die Jugendfeuerwehr kann von einem um eins gestiegenen Stand von 19 Mitgliedern berichten. Die Altersabteilung hat weiterhin 14 Mitglieder. Unter diesen insgesamt 92 Personen sind sieben Frauen, fünf in der Einsatzabteilung und zwei in der Jugendfeuerwehr. Erfreulich ist, das mit Alexander Kravatzky und Florian Gärtner gerade zwei weiterere Kameraden aus der Jugendfeuerwehr auf dem Sprung in die Einsatzabteilung stehen. Eine weitere Einsatzkraft kommt mit Grundausbildung im Jahr 2015 als sogenannter „Quereinsteiger“ hinzu – ein Eintritt ohne vorherige Feuerwehrausbildung.
Im März 2014 konnte mit der zweiten Neuanschaffung innerhalb weniger Monate der Gerätewagen Transport (GW-T) bei der Firma Lentner in Hohenlinden bei München abgeholt werden. Bereits vor der offiziellen Übergabe beim Tag der offenen Tür im Juni konnte der Neuzugang seine Stärken mit der flexiblen Beladung unter Beweis stellen. Mittlerweile ist er vor allem bei technischen Hilfeleistungen mit der passend beladenen Ladefläche und bei der Wasserförderung über lange Wegstrecken mit seinen 1000m Schlauchmaterial nicht mehr wegzudenken.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister und Lauffener Kommandant Heiner Schiefer berichtete über die in kürze anstehende Beschaffung der neuen Dienstuniform. Derzeit läuft noch die Einspruchsfrist der Landkreisweiten Ausschreibung. Von der Lösung um aus dem Gerätewagen ein vollwertiges Jugendfeuerwehr-Löschfahrzeug zu machen zeigte er sich sichtlich Beeindruckt.
Bürgermeister Volker Schiek richtete sein Grußwort an die versammelte Mannschaft und bedankte sich für den Einsatz für die Nordheimer und Nordhausener Bevölkerung. Die Dienstuniformen werden nach Bekanntgabe des Ausschreibungsgewinners für die gesamte Mannschaft noch im Jahr 2015 beschafft.
Bei den Ausschusswahlen wurden die Kameraden Michael Baier, Friedrich Kurz, Reiner Müller, Timo Plieninger, Tobias Stopper und Daniel Ziegler gewählt.
Die Freiwillige Feuerwehr Nordheim bedankt sich bei der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat für die Unterstützung und zügige Umsetzung des 2012 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplans. Mit den beiden Fahrzeuganschaffungen 2013 und 14 ist dieser bereits erfüllt und wird 2017 fortgeschrieben.