Am Samstag, den 06. November 2021, übten mehr als 60 Kameradinnen und Kameraden in einer aufwändig gestalteten Szenario den Ernstfall. Die Kommandanten René von Olnhausen (Werkfeuerwehr) und Heiko Frank (FF Weinsberg) verfolgten damit das Ziel, neben der Überprüfung der jeweiligen internen Handlungsabläufe, die Vernetzung beider Wehren zu verbessern.
Die Werkfeuerwehr wird vom Klinikum am Weissenhof unterhalten und ist mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen besetzt. Sie werden für ihren Feuerwehrdienst von ihren eigentlichen Aufgaben freigestellt und sind auf die besonderen Bedarfe des Klinikums spezialisiert. Demgegenüber wird die Freiwillige Feuerwehr Weinsberg von der Gemeinde unterhalten und besteht hauptsächlich aus Freiwilligen.
Das geübte Szenario vereinte verschiedene typische Einsatzthemen beider Wehren: In suizidaler Absicht hätten zwei Personen ein Fahrzeug in ein Gebäude des Klinikums gesteuert. Das Fahrzeug sei stark deformiert an der Hauswand zu stehen gekommen und die Fahrertüre sei derart eingedrückt, dass ein selbständiges Öffnen nicht mehr möglich war. Der Fahrer sei eingeklemmt. Die Beifahrertüre sei relativ unbeschädigt, die Beifahrerin habe das Fahrzeug verlassen und sei nicht anzutreffen. Das Fahrzeug sei in Brand geraten, welcher unmittelbar auf das Gebäude und die umliegende Vegetation übergegriffen habe. Zudem drohe das Feuer, auch auf die Kirche überzugreifen.
Die Werkfeuerwehr traf am frühen Nachmittag, wenige Minuten nach Eingang des Übungsalarms, am „Unfallort“ ein, und wurde durch einen eingewiesenen „Passanten“ über die Lage informiert. Erstmaßnahmen, wie bspw. die Bekämpfung des PKW-Brands wurden eingeleitet, während die Abteilung Weinsberg eintraf und zunächst die Rettung des Fahrers (dargestellt durch eine Übungspuppe) übernahm. Im weiteren Verlauf stand die Brandbekämpfung und der Schutz der Kirche im Fokus, bis schließlich das Fehlen der Beifahrerin deutlich und die Personensuche eingeleitet wurde. Gleichzeitig wurde die Wasserförderung über lange Wegstrecken eingeleitet, um zusätzlich zum eigentlichen Hydrantennetz einen ausreichenden Wasserbedarf abdecken zu können. Die Abteilungen Gellmersbach, Wimmental und Grantschen verlegten gemeinsam mit Kameraden der Abteilung Weinsberg insgesamt etwa 2km Schlauch, um Wasser vom nächstliegenden leistungsstarken Hydranten an den Übungseinsatzort zu fördern.
nach etwa 90 Minuten wurde die Übung für beendet erklärt. Die Aufräumarbeiten dauerten dennoch bis in den frühen Abend. Immerhin mussten 13 Fahrzeuge geputzt, aufgefüllt und wieder einsatzbereit gemacht werden.
Andreas Breitmayer (Geschäftsleitung des Klinikums am Weissenhof), der die Übung sehr interessiert verfolgt hatte, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf. Auch Heiko Frank und René von Olnhausen zogen eine positive Bilanz: Die Zusammenarbeit zwischen beiden Wehren funktioniere zufriedenstellend. In den kommenden Wochen solle in verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv reflektiert werden, um etwaige Schwachpunkte zu verbessern.
Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz!