21 mal rückten die Feuerwehrleute der Obereisesheimer Abteilung im vergangenen Jahr aus. Abteilungskommandant Werner Seufer ließ in der kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung acht Brandfälle, sieben Hilfeleistungen, zwei Ölspuren, einen Brandmeldeanlagenalarm sowie einen Unwettereinsatz Revue passieren:
Völlig aufgelöst war z.B. ein ältere Obereisesheimerin als es im Januar letzten Jahres zu einer Verpuffung beim Zünden ihres Ölofens kam. Während sich ein Teil der herbeigeeilten Feuerwehrmänner um das beschädigte Wohnzimmer kümmerte, betreuten andere Feuerwehrangehörige die Dame in der Küche vorbildlich.
Durch schnelle und gemeinschaftliche Hilfe von Kirchengemeinde und Feuerwehr konnte das Dach der evangelischen Mauritiuskirche nach dem Sturmtief Kyrill vor weiteren Folgeschäden bewahrt werden.
Im Mai wunderten sich die Einsatzkräfte auf der Anfahrt in die Weststrasse, was sie wohl bei dem Einsatzstichwort „Decke droht einzustürzen", erwarten würde. Glücklicherweise nur ein paar Quadratmeter Putz, die sich beim Lampenaufhängen abgelöst haben.
Ihre Tierleibe durften zwei Feuerwehrleute im Juni beweisen. Flüchtige Eichelhäher wurden wieder in ihr Nest zurück versetzt.
Ebenfalls im Juni verkürzte eine vermisste Person die Nacht der Feuerwehren Obereisesheim und Bad Wimpfen. Die Suche verlief allerdings erfolglos. Der demenzkranke Mann wurde am folgenden Morgen von einer Polizei-Hubschrauber-Besatzung bei der Autobahn gesund entdeckt.
Von der Schnelligkeit der Abteilungen Neckarsulm und Obereisesheim waren Mitarbeiter der Auto-Arena beeindruckt. Nur wenige Minuten nachdem sie die Feuerwehr wegen einer brennenden Deckenlampe gerufen haben, standen bereits drei Fahrzeuge auf dem Hof und löschten die Lampe in der Halle mit Hilfe des Drehleiterfahrzeuges ab.
Ein auf einer eingeschalteten Herdplatte vergessener Topf setzte eine Dunstabzugshaube und Teile der Küchenausstattung im September in Brand. Dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr wurde eine Brandausbreitung auf den Rest der Wohnung verhindert.
Zu einem auf dem Dach liegenden PKW wurde die Feuerwehr am zweiten Weihnachtsfeiertag zur Entlastungsstraße Ost gerufen. Nach starken Schneefall kam eine Fahrerin ins schleudern und überschlug sich mit ihrem Fahrzeug. Sie blieb glücklicherweise unverletzt. Mehrere Verkehrsunfälle, teilweise mit Schwerstverletzten, beschäftigten die Wehr bereits in diesem Jahr.
„Diese beispielhaften Einsätze spiegeln die Aufgabenbreite wieder, denen sich die Feuerwehren heute stellen zu haben.", so Seufer.
Um diese Einsätze zu bewältigen stellen sich derzeit 31 Feuerwehrleute in den Dienst an der Allgemeinheit. 20 Mann sind in der Altersabteilung und 18 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Mit 69 Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen zählt Obereisesheim zu den größten Abteilungswehren im Landkreis.
22 Übungsdienste wurden 2007 abgehalten, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Sechs mal führten die Zug- und Gruppenführer der Wehr separate Dienstbesprechungen durch. Besonders positiv erwähnte Werner Seufer die Hauptübung, die zusammen mit den Verantwortlichen der Wilhelm-Maier-Schule in hervorragender Art und Weise organisiert und abgelaufen war.
Die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr präsentierte ihr Leiter Wolfgang Kühne. Zusammen mit den Ausbildern und Betreuern Thomas Rack, Sven Scheuermann, Patrick Maier, Jens Wörner, Michael Kroupa, Michael Klopottek, Philipp Posovszky, Philipp Lang und Jan Seufer wurde ein vielfältiges Programm für den Nachwuchs auf die Beine gestellt. Jürgen Höpfer wurde in diesem Zusammenhang für 15 Jahre Jugendarbeit, die er von 1992 bis 2007 aktiv geleitet hat, gedankt.
Für 60 jährige Feuerwehrzugehörigkeit wurden Robert Gurr und Oskar Seufer geehrt. Zusammen mit dem leider Ende letzten Jahres verstorbenen Erwin Flachsmann, traten sie kurz nach dem Krieg in die Feuerwehr ein, waren bei zahlreichen Einsätzen für die Obereisesheimer Bevölkerung aktiv, legten das Leistungsabzeichen in verschiedenen Kategorien ab und räumten bei den damals noch praktizierten Schnelligkeitsprüfungen vordere Plätze ab. Oskar Seufer, der bereits im zarten Alter von 22 Jahren zum Gruppenführer ernannt wurde und mit 33 Jahren der damals noch selbstständigen Gemeinde als Kommandant vorstand, erzählte in informativer und humorvoller Art von den Verhältnissen in der Nachkriegszeit. Zur Feuerwehr kam er eigentlich aus Sparsamkeit. Sein Vater wollte die Feuerschutzsteuer für seinen Sohn nicht bezahlen. Dann trat er eben dort ein. Alle männlichen Einwohner zwischen 18 und 50 Jahren hatten diese zu entrichten, waren sie nicht in der Wehr aktiv. Wie positiv dieser Schritt für Obereisesheim war, zeigte sein großes Engagement: Er wirkte bei Fahrzeugbeschaffungen mit, gründete 1967 die Jugendfeuerwehr, war aktiv beim Gerätehausneubau und war Mitinitiator des Eberwinfestes.
Drei aktive Feuerwehrleute, Gerhard Scheuermann, Werner Weybrecht und Richard Schmidt wechseln in die Alterabteilung, stehen aber mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how der Abteilung weiterhin zur Verfügung. Die Altersabteilung freut sich auf ihre Neuzugänge, zu deren Leiter Gerhard Scheuermann bereits einstimmig gewählt worden ist.
Fünf neue Mitglieder wurden vorgestellt: Michael Klopottek, Michael Kroupa, Philipp Lang, Philipp Posovsky und Jan Seufer. Alle haben bereits die Grundausbildung und den Sprechfunkerlehrgang erfolgreich abgelegt. Johannes Schmidt legte mit einer Dahenfelder und Neckarsulmer Gruppe das Leistungsabzeichen in Gold ab.
Dass die Kasse der Abteilung bei Rainer Gurr in besten Händen ist, haben die Kassenprüfer Jürgen Höpfer und Harald Münch bestätigt. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Die beiden Kassenprüfer wurden für ein weiteres Jahr mit dieser Aufgabe betraut.
Kommandant Hermann Jochim bestätigte seiner Abteilung, dem in Not geratenen Bürger immer die notwendige Hilfe erbracht zu haben. Der Personalstand sowohl bei den Aktiven, als auch in der Jugendfeuerwehr ist bestens. Großes Lob zollte er den Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr für ihre Leistungen. Dass die Stadt Neckarsulm ihrer Verantwortung gegenüber den Feuerwehrangehörigen immer nachkommt, zeigt auch die Neuanschaffung der Einsatzjacken und -hosen. Beides in der höchsten Schutzklasse. Einen Ausblick auf Aufgaben der kommenden Jahre zeigt er mit der Einführung des digitalen Sprechfunks und der digitalen Alarmierung auf.
Für den entschuldigten Ortsvorsteher Andreas Gastgeb sprach sein Stellvertreter Werner Weybrecht. Auch er stellte der Arbeit der Obereisesheimer Wehr ein sehr positives Zeugnis aus. Als selbst bis vor wenigen Minuten noch Aktiver hat er doch bestimmt keinen schlechten Einblick auf das Geleistete.
Hauptaugenmerk bei der Ausbildung wird Abteilungskommandant Werner Seufer und sein Führungsteam auf die intensive Ausbildung der jungen Feuerwehrmänner legen.
Bild 1: vlnr: Kommandant Hermann Jochim, Ehrenabteilungskommandant Oskar Seufer, Abteilungskommandant Werner SeuferBild 2: vlnr: Richardt Schmidt, Werner Weybrecht, Gerhard Scheuermann